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Angela Kann

Wenn im Hort nur noch das Recht des Stärkeren gilt - Ein Vorschlag

Angela Kann ist Mitglied im Finanzausschuss und stellv. Vorsitzende der Fraktion.

Neuenhagen ist dafür bekannt, moderne Konzepte der Pädagogik zu fördern. Leider fehlt es dann aber an Personal, damit das auch funktioniert. Ein allseits gelobtes Konzept ist das des offenen Lernens und Spielens. Schon in den Kitas wird es praktiziert. Die Meinung von Eltern und Pädagogen gehen jedoch gerade hier weit auseinander.

Neuenhagen ist dafür bekannt, moderne Konzepte der Pädagogik zu fördern. Leider fehlt es dann aber an Personal, damit das auch funktioniert. Ein allseits gelobtes Konzept ist das des offenen Lernens und Spielens. Schon in den Kitas wird es praktiziert. Die Meinung von Eltern und Pädagogen gehen jedoch gerade hier weit auseinander.

 

Aus pädagogischer Sicht spricht sicherlich viel dafür, dass Kinder bei selbstgewählter Beschäftigung z.B. in den Kitas und in der Hortbetreuung ihre Fähigkeiten und Talente ergründen. Aber: Nicht jedes Kind ist ein friedliches, emphatisches, solidarisches, teilendes, liebevolles Kind. Hier sollten und müssen Erzieher leiten, Werte vermitteln, damit so ein Miteinander gelingen kann. Ansonsten gewinnen die Kinder, die am lautesten, stärksten und aggressivsten sind. Die anderen leisen, ruhigen, werden untergebuttert und verlieren an Selbstbewusstsein. Damit wäre dann der Sinn des offenen Lernens und Spielens konterkariert.

Immer wieder, landesweit, hören wir von überforderten Pädagogen, die in administrativer Arbeit gebunden sind und immer weniger Zeit für die Kinder haben. So auch hier bei uns.

Kinder werden immer aggressiver. Gute Umgangsformen untereinander oder gegenüber Erwachsenen sind immer seltener. Schule schiebt Eltern und Eltern der Schule die Schuld zu.

 

Was kann man tun?

Diese Frage stellten sich auch Eltern aus Neuenhagen. In einer Besprechung mit Fachbereich und Hortleitung der Schwanenteich-Schule kamen Fragen zur Betreuung im Hort zur Sprache, da nach Meinung der Eltern diese derzeit nicht durchgängig gewährleistet ist und einige Kinder andere mit aggressivem Verhalten tyrannisieren. Es ging um das Gefühl, dass ihre Kinder im Hort nicht mehr sicher sind.

Herr Kirst als Fachbereichsleiter erläuterte die Problematik des Personalschlüssels von 0,6 Erzieher für 15 Kinder. Derzeit sind auf dem Arbeitsmarkt auch keine Pädagogen zu finden. Die derzeitige Doppelbelegung der Schwanenteich-Schule mit Schülern aus der Goethe-Schule stellt eine Ausnahmesituation dar. Diese sollen im neuen Schuljahr wieder in ihre Schule zurückziehen. Das Teichhaus wird nur noch als Hort dienen und sich die Situation so verbessern.

Die anwesenden Erzieher beurteilen die Lage ganz anders als die Eltern. Das von den Eltern wahrgenommene Chaos sei gewollt und ein von den Kindern erdachtes Spiel. Wenn Auffälligkeiten seitens einiger Kinder vorkommen, wird eingegriffen. Allerdings macht es das Arbeiten auf zwei Etagen im offenen Konzept auch unmöglich, in jedem Raum gleichzeitig zu sein.

 

Gewaltfreies Lernen ist Ziel

Eine Lösung ist mehr Personal. Über Honorarverträge für Sozialpädagogen sollte nachgedacht oder Jugendliche aus dem Bundesfreiwilligenjahr angefragt werden. Die Gemeindevertretung ist sicherlich zur Bereitstellung zusätzlicher Mittel bereit.

Es gibt bundesweit geförderte Projekte zum gewaltfreien Lernen. Sozialpädagogen arbeiten mit Rollenspielen an gewaltfreiem und tolerantem Umgang der Kinder miteinander. Nach solchen Kursen vermelden die Schulen eine Verbesserung des Umgangs.

Auch Eltern müssen mit ins Boot genommen und gefordert werden. Infoabende mit Verhaltenstherapeuten und Sozialpädagogen, die den Eltern Handwerkszeug zur richtigen Erziehung an die Hand geben und  Eltern gemobbter Kinder Ratschläge geben können. 

Auch hier ist das Rathaus gefordert.

 

Der Artikel erschien in den <media 65645 - external-link-new-window "Öffnet einen externen Link in neuem Fenster">Ansichten-Aussichten vom Mai 2018</media>.


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Lektüretipp

Wir empfehlen Euch die Lektüre  von " Das kurze Gedächtnis - Wie es wurde, was es ist - Splitter aus der deutschen Nachkriegsgeschichte" Gedanken von Kerstin Kaiser, Leiterin des Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Moskau www.dielinke-neuenhagen.de/fileadmin/neuenhagen/Gedaechtnis.pdf