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Angela Kann

Was wird aus Neuenhagen? Bald 36.000 Einwohner?

Angela Kann ist stellv. Fraktionsvorsitzende der LINKEN

Ich habe in den letzten Wochen mit vielen Bürgern über die Bürgermeisterwahl gesprochen. Nicht wenige Menschen haben große Sorge, dass sich der Zuzug zu einer Bedrohung für gewachsene Strukturen und die Lebensqualität in Neuenhagen auswächst.

Ich habe in den letzten Wochen mit vielen Bürgern über die Bürgermeisterwahl gesprochen. Nicht wenige Menschen haben große Sorge, dass sich der Zuzug zu einer Bedrohung für gewachsene Strukturen und die Lebensqualität in Neuenhagen auswächst.

 

Was wir tun können

Was sagen die Prognosen einer jüngst erfolgten Erfassung von Bauland durch die Verwaltung? Wenn auf jeder dafür geeigneten Fläche gebaut wird, könnten bald 36.000 Einwohner hier leben. Man braucht nicht lange zu fragen, um eindeutige Antworten, was die Neuenhagener davon halten, zu bekommen. Doch was soll dagegen getan werden? „Wir dürfen nicht Stadt werden“, sagen die einen. Doch die Verdichtung von Gebäuden und Verkehr beschleunigt sich unabhängig davon, ob wir Dorf bleiben oder uns Stadt nennen. „Lasst es den Markt regeln“, sagen die anderen, denn der Zuzug werde sich schon über steigende Grundstückspreise regeln. Und was bitte ist dann mit Normalverdienern, jungen Menschen und Senioren, die sich diese Preise und Mieten nicht leisten können? Wohnraumversorgung dem Markt zu überlassen, bedeutet Verdrängung. Ich bin nicht bereit, das hinzunehmen.

Entscheidend ist, dass zukünftig keine weiteren großen Wohngebiete mehr erlaubt werden. Dazu haben wir auch die baurechtlichen Instrumente. 

An zwei Punkten müssen wir in der Kommunalpolitik jedoch konkreter und konsequenter werden. Das betrifft die Aufgaben der Kommunalen Entwicklungsgesellschaft Neuenhagen (KENeu) und die Anforderungen, die wir an Inverstoren stellen. Wenn wir wollen, dass Wohnen in Neuenhagen bezahlbar bleibt, muss die Gemeinde die Kapital- und Personalausstattung der KENeu erhöhen, um neben dem bestehenden Geschäftsfeld der Immobilienverwaltung auch Entwicklungsvorhaben kommunaler Immobilien zu ermöglichen. Und es müssen die bestehenden Förderprogramme auf Bundes- und Landesebene angezapft werden. Beides tut Neuenhagen derzeit leider nicht.

 

Richtungsentscheidung für Neuenhagen

Die Menschen machen sich zu Recht Sorgen, ob das rasante Wachstum nicht den grünen Charakter Neuenhagens vernichtet. Es wird leidenschaftlich über die Alleebäume gestritten. Ich halte diese Debatte für richtig. Wichtiger ist jedoch, was aus unserem größten Erholungsgebiet, der Trainierbahn, wird. Die Interessen der Rennbahn-GmbH sind aus meiner Sicht klar: Neben dem internationalen kommerziellen Pferdesport sollen neue Geschäftsfelder erschlossen werden. Es geht um die Etablierung großer Festivals und perspektivisch um die Erschließung von hochwertigem Bauland. Sind das die Interessen Neuenhagens? Nein! Wenn sich die Rennbahn-GmbH mit ihren Interessen durchsetzt, dann reden wir irgendwann über ganz andere Einwohnerzahlen.

In dieser Hinsicht ist die Bürgermeisterwahl auch eine Richtungsentscheidung. Denn Sven Kindervater wird an der Seite des Naturschutzschutzbundes, der Vereine und jener Bürgerinnen und Bürger sein, die seit Jahren mit Herzblut für den Erhalt der Trainerbahn kämpfen und jeden Zentimeter unserer Interessen verteidigen.

 

Der Artikel erschien in der aktuellen Ausgabe der Ansichten-Aussichten.


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Lektüretipp

Wir empfehlen Euch die Lektüre  von " Das kurze Gedächtnis - Wie es wurde, was es ist - Splitter aus der deutschen Nachkriegsgeschichte" Gedanken von Kerstin Kaiser, Leiterin des Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Moskau www.dielinke-neuenhagen.de/fileadmin/neuenhagen/Gedaechtnis.pdf