Diese Website verwendet Cookies.
Zum Hauptinhalt springen

Sven Kindervater

Was kann eine bürgernahe Verwaltung für Neuenhagen leisten?

Kein Bürgermeisterkandidat ohne das Versprechen einer bürgernahen und transparenten Verwaltung. Unentwegt wird es landauf, landab versprochen. Aber was steckt dahinter?

Kein Bürgermeisterkandidat ohne das Versprechen einer bürgernahen und transparenten Verwaltung. Unentwegt wird es landauf, landab versprochen. Aber was steckt dahinter?

 

Der Anspruch der Bürgerinnen und Bürger an ihre Verwaltung ist gewachsen. Sie bestehen zu Recht auf das Gespräch auf Augenhöhe. Über die Sitzungen informieren sie sich vorab digital, diskutieren über die sozialen Medien und schreiben fleißig E-Mails an die Entscheidungsträger. Den zuständigen Mitarbeiter finden sie auf der Webseite der Gemeinde, die Verordnungen und Richtlinien verrät ihnen die Suchmaschine und auf den Nachrichten-Portalen erfahren sie von kommunalen Lösungen quer über die Republik.

Kurzum: Bürger und Verwaltung sind vernetzt. Ich habe den Eindruck, dass die Mitarbeiter der Neuenhagener  Verwaltung sich auf diesen Wandel eingestellt haben und sich grundsätzlich als Dienstleister für den Bürger verstehen. Das ist ein guter Ausgangspunkt, um mehr Bürgernähe zu erreichen. 

 

Ich will als einer der Bürgermeisterkandidaten meine persönlichen Vorschläge und Ideen für eine bürgernahe Verwaltung darlegen. Bürgernähe wird an vielen Dingen gemessen. Da geht es um Transparenz, Verbindlichkeit, natürlich auch Schnelligkeit und Effizienz, Zugänglichkeit und Freundlichkeit. Wir haben in Neuenhagen gerade in der letzten Zeit einige Konflikte zwischen Bürgern und Verwaltung erlebt. Ich finde: Wer Bürgernähe will, sollte auch bereit sein, sich auf Konflikte einzulassen. Denn es gibt nichts, was man einfach so hinnehmen muss. Es gibt nichts, was in Stein gemeißelt ist. Von der großen Idee bis zur kleinen Nachfrage – jeder muss die Möglichkeit haben, sich einzumischen und die Geschicke der Gemeinde zu gestalten

Konkret bedeutet das für mich: 

 

1. Information für alle:

Vor dem Austausch steht die Information. Die Beschlüsse der Gemeindevertretung sollten kostenlos in alle Haushalte, wahlweise auch digital. Über eine neue Infobroschüre soll auch den Fraktionen mehr Raum gegeben werden. Die Internetpräsenzen der Gemeinde sind komplett zu überarbeiten und am tatsächlichen Verhalten auszurichten – auch auf den Tablets oder Smartphones. Insgesamt soll eine Plattform entstehen, auf der Informationen und auch Meinungen ihre Verbreitung finden.

 

2. Der direkte Kontakt:

Die Gemeinde Neuenhagen geht bereits mit gutem Beispiel voran, denn alle Mitarbeiter sind gelistet und per E-Mail und Telefon erreichbar – keine Selbstverständlichkeit. Aber ähnlich wie beim Märker gibt es weitere Möglichkeiten zu signalisieren, dass etwas eingegangen ist und wie weit die Bearbeitung ist. Das führt nicht zuletzt auch dazu, dass ein besseres Verständnis über Abläufe und Prozesse herrscht. Was sich erklären lässt, führt auch nicht zu Verstimmungen.

 

3. Bürgerhaushalt:

Das erste Quartal im Jahr sollte den Bürgervorschlägen gewidmet werden. Über den Sommer erarbeitet die Verwaltung traditionell den Haushalt, das heißt, im zweiten Quartal sollte aus den Vorschlägen eine Prioritätenliste erarbeitet werden, sodass im dritten Quartal dann die Erarbeitung folgt und im vierten Quartal die Beschlussfassung. Ich bin dagegen, Bürgern nur kleinere Beträge zur Abstimmung zu stellen – von der Parkbank bis zur Schwimmhalle müssen alle Vorschläge legitim sein.

 

4. Vorschlags-Portal:

Auch außerhalb der Haushaltsberatungen sollte es Foren geben, bei denen man seine Sichtweise und Vorschläge einreichen kann. Ob zu aktuellen Themen aus der Gemeindevertretung oder zu ganz neuen Ideen – viele Bürger haben in bestimmten Feldern eine breite Expertise und sollten diese hier einbringen können. Wir müssen den Mut haben, die Diskussion zu öffnen, auch wenn das mitunter anstrengender werden dürfte.

 

5. Abstimmungen:

Durch die von uns mit initiierte Einwohnerbeteiligungs-Satzung gibt es bereits die Möglichkeit einer Bürgerbefragung. Diese sollte nun auch genutzt werden, aber auch erweitert: Mein Opa ist stolze 80 geworden dieses Jahr – mit seinem Smartphone schickt er mit Bilder via Whatsapp, liest seine E-Mails und sucht die Bahnverbindungen raus. Warum soll er damit nicht auch abstimmen dürfen? Auch wenn Datenschutz und Umsetzung noch einige Hürden mitbringen: Es gibt Lösungen dafür und die Alternative, es nicht zu versuchen, ist keine.

 

6. Bürgerversammlungen:

Dieses bereits sehr oft genutzte Instrument sollte weiterhin so stark genutzt werden. Aber auch hier müssen wir über die Form reden. Ob die Bürger bspw. zuletzt beim Regenwasser wirklich erst einmal über eine Stunde über die Konzepte informiert werden wollten, bevor sie auch mal zu Wort kamen, zweifle ich an. Ich sage nicht, dass das nicht dazu gehört – es kommt auf das Wie an. Mit modernen Kommunikations-Methoden soll ein echter Dialog im Raum entstehen und weniger verkündet und belehrt werden. Auch traut sich nicht jeder, vor großer Menge zu sprechen. Das kann man aufgreifen. Die Erfahrungen der „Engagierten Stadt“ sind wahrzunehmen und sollten weiter breit unterstützt werden.

 

Was halten Sie von diesen Ideen? Ihre Meinung interessiert mich. Gerne können Sie mich kontaktieren unter:

https://www.team-kindervater.de

 

Dieser Artikel erschien in der aktuellen Ausgabe der Ansichten-Aussichten.


Alle Ausgaben unserer kleinen Zeitungen "Ansichten - Aussichten", "Bürgerzeitung" und "Im Gespräch" finden Sie hier

Lektüretipp

Wir empfehlen Euch die Lektüre  von " Das kurze Gedächtnis - Wie es wurde, was es ist - Splitter aus der deutschen Nachkriegsgeschichte" Gedanken von Kerstin Kaiser, Leiterin des Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Moskau www.dielinke-neuenhagen.de/fileadmin/neuenhagen/Gedaechtnis.pdf