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Ilka Goetz

Veränderungen im Verkehr: Weniger Unfälle und ein offenes Ohr

Alle kennen die langen Autoschlangen, die sich am Nachmittag nach dem Öffnen der Schranke die Hauptstraße entlang in Richtung Süden mühen. Nun liegt eine aktuelles Konzepts mit geplanten Maßnahmen zur Verkehrslenkung im Zentrum von Neuenhagen vor.

Beim Thema Verkehr schlagen häufig die Gemüter höher: Alle kennen die langen Autoschlangen, die sich am Nachmittag nach dem Öffnen der Schranke die Hauptstraße entlang in Richtung Süden mühen. Und viele haben zudem schon in der Eisenbahnstraße länger angestanden, um endlich an der Kreuzung in die Hauptstraße einzubiegen (oder gar über diese hinweg in die Fichtestraße hineinzugelangen). Dass die Situation in diesem Kreuzungsbereich für Fußgänger und auch für Fahrradfahrer noch schwieriger ist, wird häufig vergessen. Denn es gibt nicht nur Autofahrer.

 

Nun liegt eine aktuelle Vorlage des Konzepts mit geplanten Maßnahmen zur Verkehrslenkung im Zentrum von Neuenhagen vor. Ausgangspunkt war ein Bericht der Verkehrsunfallbehörde des Landkreises über die Unfallsituation an der Kreuzung Hauptstraße/ Fichtestraße/ Eisenbahnstraße zu Beginn des Jahres. Als Lösungsvorschlag wurde die Abbindung der Eisenbahnstraße unterbreitet. Daraufhin wurde die Verwaltung beauftragt, ein Konzept zur Veränderung dieser Situation zu erarbeiten. Im Ergebnis wurde am 13. Oktober durch die Gemeindevertretung die Auslegung der geplanten Maßnahmen beschlossen. Worum geht es und welche Überlegungen haben zu den Maßnahmen geführt?

 

  • Die Eisenbahnstraße wird eine „richtige“ Einbahnstraße. Auch Bus & Taxi dürfen künftig nicht mehr von der Hauptstraße aus in die Eisenbahnstraße hineinfahren. Für Fahrradfahrer soll die Einfahrt von der Hauptstraße auch weiterhin möglich sein. 
  • Aus der Eisenbahnstraße heraus soll künftig nur noch das Abbiegen nach rechts (also in Richtung Schranke/ Bollensdorf) möglich sein. Als Alternative für das Linksabbiegen (in die Hauptstraße) und Geradeausfahren (in die Fichtestraße) muss künftig der Weg über die Ampel-Kreuzung Gartenstraße/Hauptstraße eingeschlagen werden. 
  • Die Maßnahmen zur Verkehrslenkung sollen außerdem die Ernst-Thälmann-Straße einschließen. Da die Verkehrsflüsse eher nicht kleinteilig wirken, soll der Bereich zwischen Gartenstraße und Eisenbahnstraße als Einbahnstraße ausgewiesen werden. Auch hier sollen Fahrradfahrer weiterhin in beide Richtungen fahren dürfen. 
  • Die Verkehrsführung in der Wolterstraße bleibt unverändert, sie nimmt dann den Verkehr in Richtung Norden auf (so, wie es z.B. schon jetzt an den Markttagen in der Eisenbahnstraße geschieht). Unverändert bleibt auch die Verkehrsführung in der Fichte- und der Jahnstraße.
  • Von den angestrebten Veränderungen ist die Linienführung des Busverkehrs betroffen. So wird der 940er Bus von Süden kommend ja ebenso nicht mehr in die Eisenbahnstraße einfahren können. Diskutiert haben die Mitglieder des Ausschusses ebenso über die Einrichtung einer weiteren Haltestelle, idealerweise in Nähe der Kreuzung Gartenstraße/Hauptstraße. Das künftige Ärztehaus an der Hauptstraße würde damit ebenso eine gute Anbindung erhalten wie der gesamte Bereich östlich der Hauptstraße bis hin zum (erweiterten) Gruscheweg. Bei der Busverkehrsgesellschaft MOL angefragt, wurde eine weitere Haltestelle in der Hauptstraße prinzipiell zugesagt, die Haltestelle am Bahnhof müsse jedoch auf die Südseite verlegt werden. Sicher wird man hier mit der ab Januar 2017 zuständigen Busgesellschaft auch noch einmal sprechen, ob diese Vorschläge so Bestand haben oder andere kundenfreundliche Lösungen denkbar sind.

   

Schon im Vorfeld hatte die Beschluss-Vorlage der Verwaltung für größeres Aufsehen gesorgt. Auch in der Zeitung war zu lesen, dass die angestrebten Veränderungen „geschäftsschädigend“ seien. 

 

Ich bitte alle um eine differenzierte Betrachtung: Dass an der Kreuzung und im weiteren Bereich des Neuenhagener Zentrums Änderungen in der Verkehrsführung erforderlich sind, ist unstrittig. Es funk-tioniert schlichtweg so nicht (mehr), und nicht nur in der Gemeindevertretung ist sich die Mehrheit darüber einig, dass Unfälle (mit oder ohne Personenschaden) nicht sein dürfen. Darüber hinaus sei an dieser Stelle angemerkt, dass im Ausschuss zunächst über mögliche Veränderungen der Verkehrsführung in der Fichte- und Jahnstraße beraten wurde. Diese Überlegungen wurden nun nicht weiterverfolgt, weil übrigens auch dabei von den Gewerbetreibenden auf die Unmöglichkeit einer veränderten Verkehrsführung hingewiesen wurde.

 

Wie geht es nun weiter? Das Maßnahmepaket wird dieser Tage öffentlich ausgelegt, mit der Bitte an alle Einwohner/-innen und Gewerbetreibenden, hierzu Stellung zu nehmen. Die Gemeindevertretung erhofft sich über diesen Weg mehr als eine nur pauschale Ablehnung jeglicher Veränderung, sondern eine vertiefte Diskussion mit allen Betroffenen.


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Lektüretipp

Wir empfehlen Euch die Lektüre  von " Das kurze Gedächtnis - Wie es wurde, was es ist - Splitter aus der deutschen Nachkriegsgeschichte" Gedanken von Kerstin Kaiser, Leiterin des Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Moskau www.dielinke-neuenhagen.de/fileadmin/neuenhagen/Gedaechtnis.pdf