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Trainierbahn: Der missverstandene Investor (+audio)

Die neuen Pläne von Verwaltung und Rennbahn GmbH stoßen nicht nur auf Applaus. Gerade die Einschränkungen des Grünordnungsplans sorgen nicht für Vertrauen. Die unerwünschten Eingriffe in die Natur lassen sich wohl kaum noch verhindern.

Die neuen Pläne von Verwaltung und Rennbahn GmbH stoßen nicht nur auf Applaus. Gerade die Einschränkungen des Grünordnungsplans sorgen nicht für Vertrauen. Die unerwünschten Eingriffe in die Natur lassen sich wohl kaum noch verhindern.

 

Medienwirksam werden in der letzten Zeit die Interessen der Rennbahn Hoppegarten GmbH kundgetan. Es ist sehr viel von Missverständnissen die Rede. Es soll doch eine Förderung des Pferdesports für die Region geben und ein Teil der Neuenhagener Bevölkerung verstehe das nur nicht. Nun ist viel über die Wertigkeit des professionellen Pferdesports in der heutigen Zeit geredet worden. Das gilt es hier auch nicht zu wiederholen. Fakt ist und bleibt: Die Rennbahn Hoppegarten GmbH nutzt z. Z. nicht einmal die Kapazitäten ihrer jetzigen Anlagen aus und hat „angeblich“ auch noch keinen Nutzer für die Neuenhagener Bahn. Was soll das Ganze also? Vielleicht doch eine Spekulation mit der Immobilie? Diese Frage wird uns sicherlich niemand wahrheitsgemäß beantworten wollen. Muss man auch nicht, denn die Geschichte Nachwendedeutschlands ist voll von solchen Aktivitäten von Förderern und Machern.

 

Missverständlich ist für uns auch nicht, dass die Rennbahn Hoppegarten GmbH mit ihrem großzügigen Angebot den Beschluss des Grünordnungsplanes der Gemeindevertretung aushebeln will. Das wird wahrscheinlich auch gelingen, denn einige Gemeindevertreter und auch die Verwaltung sind sehr angetan von diesen Ideen. Wie sehen diese aus: Die Gemeinde bekommt einen Spazierweg auf der jetzigen Sandbahn um die Bahn herum und beschränktes Betretungsrecht der Waldflächen. Das gesamte Innenoval, also fast 50%, wird dafür aus dem Grünordnungsplan herausgenommen und kann von der Rennbahn Hoppegarten GmbH nach ihren Vorstellungen entwickelt werden. Nachmittags nach 14.00 Uhr und sonntags darf die Bevölkerung dann auch das Innenoval nutzen. Im Gegenzug hätte die Rennbahn Hoppegarten GmbH gerne für dieses Entgegenkommen eine Abstandsfläche von der Gemeinde, auf der sie ihre Betriebsgebäude und Stallungen errichten kann. Angesprochen wurde hier eine größere Fläche am Waldfriedhof.

 

Es muss hier noch einmal betont werden: die Gesetze des Natur- und Landschaftsschutzes stehen eindeutig den Interessen der Rennbahn Hoppegarten GmbH entgegen. Die Trainierbahn Neuenhagen wird als „besonderes Kleinod innerhalb des Landschaftsschutzgebietes“ genannt. Sollte die Rennbahn Hoppegarten GmbH ihre Interessen weiterverfolgen und der Grünordnungsplan nicht zustande kommen, braucht es immer noch die Zustimmung zur geplanten Nutzung der Unteren bzw. Oberen Naturschutzbehörde.

 

Unsere Trainierbahn steht in vielen Touristenführern Deutschlands als Neuenhagener Sehenswürdigkeit. Deshalb kommen Leute aus dem ganzen Land und aus Berlin hierher. Sie gehen hier in die Restaurants und Geschäfte. Sie kommen nicht wegen einer Trainingsstätte für Profipferde. Hier vergibt sich Neuenhagen eine Chance, dass es touristisch besser angenommen wird. Neuenhagen wird auch in Zukunft nicht als Pferdesportstandort wahrgenommen werden. Das ist und bleibt - auch zu Recht – Hoppegarten. Die Neuenhagener Trainierbahn wird nur ein Betriebsteil der Rennbahn sein und damit nicht erwähnenswert. Das ist es nicht wert, unsere einzige zusammenhängende Grünfläche bedingungslos aufzugeben.

 

Also sollten wir darum kämpfen, den Grünordnungsplan zu beschließen. Auch wenn – und hier darf man Herrn Schöningh durchaus einmal zitieren – er ein dickes Fell bei Bürgerprotesten hat und er sein Projekt durchzieht, auch wenn es schwierig wird. Das sei sein unternehmerisches Risiko.


Dieser Artikel erschien in unserer aktuellen Ausgabe der <media 55585 - download "Leitet Dateidownload ein">Ansichten-Aussichten</media>.


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Lektüretipp

Wir empfehlen Euch die Lektüre  von " Das kurze Gedächtnis - Wie es wurde, was es ist - Splitter aus der deutschen Nachkriegsgeschichte" Gedanken von Kerstin Kaiser, Leiterin des Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Moskau www.dielinke-neuenhagen.de/fileadmin/neuenhagen/Gedaechtnis.pdf