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Angela Kann

Straßenbaumlaubentsorgung – hier scheiden sich die Geister

Während die Welt dieser Tage den 400. Todestag von William Shakespeare begeht, bewegt es die NeuenhagenerInnen ähnlich, wie einst den berühmten Hamlet: Laubsäcke oder keine Laubsäcke - Das ist hier die Frage!

Während die Welt dieser Tage den 400. Todestag von William Shakespeare begeht, bewegt es die NeuenhagenerInnen ähnlich, wie einst den berühmten Hamlet: Laubsäcke oder keine Laubsäcke - Das ist hier die Frage! Das soll nicht albern klingen. Kaum eine Debatte wird so emotional geführt und keine teilt die Meinungen, wie die um das Laub. Alle wissen, wie es nicht (weiter) gehen soll. Doch was sind die Alternativen?

Zur GVT am 14.04.2016 stand mit der Vorlage 013/2016 die Beauftragung der Gemeindeverwaltung zur europaweiten öffentlichen Ausschreibung zur Straßenreinigung und Straßenbaumlaubentsorgung auf der Tagesordnung. Der bisherige Vertrag endet am 31.12.2016. Wie schon vorab in den Ausschüssen wurde auch in der GVT kontrovers über die Ausschreibungskriterien diskutiert.

Alle Gemeindevertreter und die Verwaltung waren sich über die Einführung einer neuen Reinigungsklasse III für Straßen mit geringem Verschmutzungsgrad und Reinigungsbedürfnis einig.

Zum zweiten Teil der Vorlage, der Straßenbaumlaubentsorgung über Plastiksäcke oder, wie bisher, mit Laubsaugern, gingen die Meinungen weit auseinander. Es gibt Befürworter, aber auch Ablehner der Entsorgung mit Laubsäcken, denn sie hat Vor- und Nachteile.

 

VORTEILE...

sind in diesem Fall ein stabiler Tourenplan, Planbarkeit der Abholung für den Bürger, Einsparung von Kraftstoff und Verringerung der Abgasbelastung. Bei 4 – 7 Kehrmaschinen, 8 Stunden an 6 Tagen die Woche ist diese nicht zu unterschätzen. Ebenso wie die Geräuschbelästigung beim direkten Aufsaugvorgang. Die Säcke und das Laub werden maschinell sauber getrennt, das Laub wird kompostiert und das Sackmaterial wird aufgearbeitet und wiederverwertet. Die Laubentsorgung ist unabhängig von einem vorzeitigen Wintereinbruch. Die Säcke werden unentgeltlich von der Verwaltung zur Verfügung gestellt.

 

NACHTEILE...

sind die Lagerung der Säcke bis zum Abholungstermin. Da die Entsorgung nach Säcken berechnet wird, ist die Abrechnung aufgrund unterschiedlicher Füllmengen nicht in jedem Fall korrekt durchzuführen. Es wird befürchtet, dass die Säcke auch mit Laub aus Privatgärten gefüllt werden. Ein Argument war die höhere Belastung älterer Einwohner durch das Befüllen der Säcke. Das größte Problem ist allerdings das Recycling der Plastiksäcke. Diese müssten vor der Weiterverarbeitung gereinigt werden, was wiederrum Ressourcen wie Wasser und Strom verbrauchen würde.

 

Aktuell viele Probleme

Einige der Saugfahrzeuge fielen in der letzten Laubperiode aus technischen Gründen aus. Dadurch kam der Abholungszyklus immer mehr ins Stocken. Außerdem fällt Laub nicht in der Woche X und danach nicht mehr, sondern es dauert lange, bis es von den Bäumen ist. Das nach der Entsorgung gefallene Laub blieb in der Vergangenheit auch mal bis zum Frühjahr liegen, so dass braune Flecken anstatt des Straßengrüns im Folgejahr zu sehen waren. Die Hauptstraßen wurden schon mal nachgeräumt, aber die Nebenstraßen blieben grundsätzlich auf ihrem Straßenlaub sitzen und entsorgten dieses dann privat.

 

Bürgerbeteiligung gefordert

Die Fraktion DIE LINKE favorisiert ein Probejahr der Variante Sackabholung und danach eine Neubewertung der Situation. Auf der vergangenen GVT-Sitzung schlug unserer Fraktionsvorsitzender Sven Kindervater eine Befragung aller Bürger auf Grundlage unserer Einwohnerbeteiligungssatzung vor. Man entschied sich dann aber doch zunächst nur dafür, den 1. Teil der Vorlage – Straßenreinigung – zu beschließen und den 2. Teil – Laubentsorgung – zurückzustellen und in die Ausschüsse zurückzugeben.

 

Dieser Artikel erschien in unserer aktuellen Ausgabe der Ansichten-Aussichten.


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Lektüretipp

Wir empfehlen Euch die Lektüre  von " Das kurze Gedächtnis - Wie es wurde, was es ist - Splitter aus der deutschen Nachkriegsgeschichte" Gedanken von Kerstin Kaiser, Leiterin des Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Moskau www.dielinke-neuenhagen.de/fileadmin/neuenhagen/Gedaechtnis.pdf