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Schwimmhalle im Mittelbereich Neuenhagen?

Von seinen Eindrücken aus der Sitzung des Ortsentwicklungs-, Bau- und Umweltausschusses berichtet Hartwig Wolff

Die Tagesordnung der Sitzung des Ortsentwicklungs-, Bau- und Umweltausschusses am 20.08.12 beinhaltete ein interessantes Thema: Schwimmhalle im Mittelbereich Neuenhagen. Das wollte ich nicht versäumen. Leider wurde ich arg enttäuscht...

Über die Schwimmhalle wurde nicht diskutiert, sieht man von einem engagierten pro-Schwimmhallen-Apell im Namen der SPD-Ortsorganisation aus dem Publikum ab. Im Mittelpunkt stand  nicht Sinn und Zweck der Schwimmhalle, sondern wer sie bezahlen soll. Augenscheinlich war Neuenhagen aus vorausgegangenen Diskussionen im Mittelbereich angehalten, sich diesbezüglich zu positionieren. So sagte dies auch die vorliegende Beschlussvorlage aus.

Deutlich sichtbar wurde, dass die Gemeindeverwaltung (aus durchaus nachvollziehbaren Kostengründen) dem Projekt wenig Erfolgsaussichten beschied. Deshalb war die Frage, wer soll das bezahlen ein gutes Manöver, sich nicht von den anderen Gemeinden des Mittelbereichs den schwarzen Peter zuschieben zu lassen. Der Beschlussentwurf sah vor, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben. Die kostet natürlich Geld (man hätte auch erst die Bürger befragen können und mit ihnen über die Perspektive einer Schwimmhalle im Mittelbereich diskutieren können), mit ca. 28 000 Euro  sei zu rechnen. Diese Kosten seien zu gleichen Teilen von allen Kommunen des Mittelbereichs zuzüglich von Altlandsberg zu erbringen.

Das erzeugte Widerspruch. Schließlich einigte man sich, dass die Aufteilung nach der Einwohnerzahl erfolgen sollte. Damit erklärte sich der Ausschuss einverstanden, leider auch die beiden Abgeordneten der Linksfraktion.

Was ist davon zu halten? Ich meine, damit ist das Thema Schwimmhalle gestorben und die Gemeindevertretung und Gemeindeverwaltung Neuenhagen hat ein gutes Alibi. Meines Erachtens hätte die Schwimmhallenfrage anders gestellt werden müssen. Zunächst sollten die einzelnen Gemeinden, ihre Gemeindevertretungen und die Bürger befragt werden, wie sie konkret zum Schwimmhallenprojekt stehen und letztendlich, wieviel Geld sie dafür zur Verfügung stellen wollen und können. Es ist doch ganz klar, dass die Interessenlagen in den einzelnen Kommunen sehr verschieden sind. Gielsdorf, als Ortsteil der Gemeinde Altlandsberg, hat überhaupt kein Interesse an einer Schwimmhalle im Mittelbereich, die Schwimmhalle Strausberg liegt auf halben Wege. Ähnlich sehen das gewiss viele Bürger von Petershagen und Eggersdorf, die nahe Strausberg wohnen sowie Hönower Bürger, denen die Berliner Bäderlandschaft näher ist. Wie kann man da eine Forderung zu gleichen Teilen oder nach Einwohnerzahl aufstellen. Weltfremd! Ich erinnere mich einer konstruktiven Diskussion aus der Vergangenheit. Frau Dr. Angela Schlutow, damals Vorsitzende des Ortsentwicklungs-Ausschusses, schlug vor – und fand viel Zustimmung – durch eine kommunale Solaranlage das Neuenhagener Freibad zusätzlich zu erwärmen, um die Saison- und Schlechtwetternutzung auszudehnen und nachzudenken, das Freibad evl. als Hallenbad auszubauen. Da gab es meines Wissens auch schon Voruntersuchungen. Das Projekt Hallenbad wurde verworfen, da die Kosten mit 4 Mio € zu hoch seien. Bürgermeister Henze sprach  bei der letzten Ausschusssitzung von 7 – 9 Mio € - welch ein Kostenzuwachs ?!

Meine Meinung: Ja, ich bin dafür, über eine Schwimmhalle im Mittelbereich nachzudenken. Ich werde ihre Einweihung sicherlich nicht mehr selbst erleben, aber für meine Nachfahren würde ich es sehr begrüßen! Neuenhagen im Zentrum des Mittelbereichs trägt Verantwortung für das Umland, es sollte endlich seiner Verantwortung bewusst werden. Das Schwimmbadprojekt könnte ein Beispiel dafür sein. Die Schwimmhalle sollte, ja muss im engen Zusammenhang mit der Entwicklung des Neuenhagener Freibades gesehen werden.

Eine Schwimmhalle auf „Grüner Wiese“ (beispielsweise am S-Bahnhof Hoppegarten, wie gemunkelt wird) bedeutet das Aus für das Neuenhagener Freibad! Ich hoffe, dass unsere Gemeindevertreter in der Septembersitzung die richtigen Beschlüsse fassen.

Hartwig Wolff

ddmmyy


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Lektüretipp

Wir empfehlen Euch die Lektüre  von " Das kurze Gedächtnis - Wie es wurde, was es ist - Splitter aus der deutschen Nachkriegsgeschichte" Gedanken von Kerstin Kaiser, Leiterin des Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Moskau www.dielinke-neuenhagen.de/fileadmin/neuenhagen/Gedaechtnis.pdf