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Renaturierung der Zoche und des Zochegrabens im Gemeindegebiet Neuenhagen bei Berlin im Jahr 2006

Die Gemeindevertretung beschließt:
Der Wasser- und Bodenverband (WBV) Stöbber-Erpe wird beauftragt, die Renaturierung der Zoche und des Zochegrabens im Gemeindegebiet Neuenhagen bei Berlin im Jahr 2006 vorzubereiten.

In den 60-70er Jahren des 20.Jrh. wurde die Zoche und der Zochegraben auf dem Territorium der Gemeinde Neuenhagen bei Berlin begradigt und vertieft, um die angrenzenden Wiesen zu entwässern. Sie wurden als Ackerland bzw. Intensivgrasland gebraucht. Das Regenwasser, das sich im Fließ sammelte, wurde so auf kürzestem Wege aus der Niederung abgeführt und führte nicht mehr zu Überstauungen der Wiesen. Der Torfboden regenerierte sich nicht mehr, sondern wurde mineralisiert, d. h. er verlor seine Wasserspeicherfähigkeit und hohe Fruchtbarkeit. Aus heutiger Sicht, wo abnehmende Wasserstände in den Gewässern und auch im Grundwasser zu beobachten sind, ist dies ein Nachteil für den Landschaftswasserhaushalt und für die landwirtschaftliche Nutzung. Außerdem besteht nicht mehr die Notwendigkeit, alle Flächen ackerbaulich nutzen zu müssen. Ziel einer Renaturierung der Zoche muss also sein, die Verweildauer des sich in der Niederung sammelnden Niederschlages wieder zu erhöhen, damit die Versickerungsrate im Neuenhagener Naturraum wieder angehoben wird und somit langfristig die Wasserstände in den grundwasserbeeinflussten Teichen und Fließen gesichert wird.

Die Anhebung des Wasserstandes in der Zoche/Zochegrabens, die Verlängerung des Fließbettes durch Rückbau der natürlichen Mäander und andere Maßnahmen sollen zu einer Vergrößerung der Versickerungsfläche führen, ähnlich wie im Neuenhagener Mühlenfließ bereits erfolgreich praktiziert.

Die Renaturierung der Fließe und ihrer Wassereinzugsgebiete wird auch in der EU-Wasserrahmenrichtlinie gefordert. Bis zum Ende 2006 sollen die Maßnahmenpläne für die Fließgewässer aufgestellt sein, ab 2007 wird die Umsetzung gefordert.

Der Antrag der NABU-Ortsgruppe Neuenhagen an den Wasser- und Bodenverband (WBV) Stöbber-Erpe zur Renaturierung wird grundsätzlich vom WBV unterstützt, als Voraussetzung für die Einleitung von Aktivitäten seinerseits ist jedoch die grundsätzliche Willenserklärung der Gemeindevertretung notwendig.

Der Bau- und Umweltausschuss der Gemeinde Hoppegarten hat seine Unterstützung und Zusammenarbeit bereits zugesagt.  

Folgende Arbeitsschritte zur Absicherung des Planungsvorlaufes sind in 2006 notwendig:

  1. Erarbeitung einer hydrologischen Machbarkeitsstudie, die eine Abschätzung der Auswirkungen einer Wasserstandsanhebung auf die Nutzung der betroffenen Grundstücke, insbesondere Kellernutzung in den Wohnhäusern der Nachbarschaft, aber auch auf die Nutzung der angrenzenden Wiesen und Felder enthält. Die Eigentümer und Nutzungsberechtigten der betroffenen Flächen und baulichen Anlagen müssen ermittelt und Vereinbarungen getroffen werden.
  2. Erarbeitung des Maßnahme- und Ausführungsplans für die Renaturierung
  3. Beantragung von Fördermitteln, wobei ein höchstmöglicher Fördermittelanteil anzustreben ist.

Die finanziellen Auswirkungen sind zurzeit noch nicht genau zu benennen. Für das Haushaltsjahr 2006 sind bereits Mittel für Vorbereitungsmaßnahmen in Höhe von 3.000,00 € (Machbarkeitsstudie) von der Verwaltung berücksichtigt worden. Weitere finanzielle Auswirkungen können erst nach Abschluss der Vorbereitungsmaßnahmen benannt werden.

 

gez.                                                             gez.

Dr. Larisa Schippel                                     Felix Kaminski

Fraktionsvorsitzende DIE LINKE.PDS          Fraktionsvorsitzender Gip



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Lektüretipp

Wir empfehlen Euch die Lektüre  von " Das kurze Gedächtnis - Wie es wurde, was es ist - Splitter aus der deutschen Nachkriegsgeschichte" Gedanken von Kerstin Kaiser, Leiterin des Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Moskau www.dielinke-neuenhagen.de/fileadmin/neuenhagen/Gedaechtnis.pdf