Mit der Direktorin im Gespräch ...

Langen Urlaub gönnt sich Martina Schorstein in diesem Jahr nicht. „Eine Woche muss reichen“, sagt die 45-jährige Diplom-Pädagogin. Denn am 8. August ist der Eröffnungsschultag für die Oberschule Neuenhagen mit berufsorientierendem Profil, der neuen Bildungseinrichtung am Schäferplatz, Dorfstraße 4-8, in Trägerschaft des Internationalen Bundes (IB).

Bis dahin gibt es für die Schulleiterin Martina Schorstein noch viel zu tun. „Auch im Urlaub werde ich sehr zum Leidwesen meiner Familie nicht abschalten können“, sagt sie. Die Lehrerin, die im vergangenen September aus Aschersleben (Sachsen-Anhalt) kam, betrachtet die neue Schule für sich und ihre Kollegen als ein „große Herausforderung“.

Insgesamt 18 Schüler für die 7. Klasse haben sich angemeldet. Nach den Worten von Martina Schorstein kommt das Gros aus Neuenhagen, einige auch aus Fredersdorf und Petershagen. Das fast alle Eltern zum ersten Elternabend erschienen waren, wertet die Schulleiterin als ein überaus positives Zeichen. „Zu den Eltern habe ich begonnen, einen persönlichen Kontakt herzustellen“. Aus vielen Gesprächen mit den Eltern wisse sie, dass es eine riesige Erwartungshaltung gäbe. „Sie haben die Hoffnung, dass ihre Kinder bei uns Spaß an der Schule haben“. Dafür sind auch gute Voraussetzungen vorhanden: kleine Klassen, so dass die Lehrer individuell auf die Schüler eingehen können, anerkannte Fachleute und Sozialpädagogen und eine fachlich gut ausgestattete Schule. „Ich kenne schon einige Kinder und außerdem habe ich einen Sohn, der gleichaltrig ist und ab August ins Gymnasium nach Seelow geht“. Familie Schorstein wohnt in Müncheberg.

Das Potsdamer Bildungsministerium hat Ende Mai die neue Bildungseinrichtung für Neuenhagen genehmigt. „Die Schule steht in ihren Lernzielen und Einrichtungen nicht hinter den Schulen in öffentlicher Trägerschaft zurück“, heißt es in einem Brief des Ministeriums, in den einzelnen Fächern werden berufsorientierende Schwerpunkte gesetzt. Diese sollen durch Praxisangebote, Projekte und eine gezielte Zusammenarbeit mit Betrieben der Region ergänzt werden. „Wir Lehrer möchten, dass die Schüler, wenn sie die 10. Klasse absolviert haben, ihre Stärken und Interessen genau kennen und wissen, welche Berufe sie erlernen möchten“, sagt Martina Schorstein. Das werde durch eine breite theoretische und praktische Orientierung möglich. Die Kinder sollen sagen können: Ich wähle diesen Beruf, weil ich dafür die notwendigen Grundfähigkeiten habe.

Den Schülern wird ein Mittagessen geboten, dass nach den Worten von Martina Schorstein auch „kulturvoll“ eingenommen werden soll, ebenso wie das Frühstück. Der Unterricht beginnt um 8:00 Uhr und geht bis 14:40 Uhr. Im Anschluss daran gibt es montags bis donnerstags bis 16:00 Uhr Angebote für die Schüler: Hausaufgabenhilfe und gemeinsam mit dem benachbarten Jugendclub „Blaupause“ kreative und sportliche Möglichkeiten.

Das Gebäude wird auch die Grundschule „Am Schwanenteich“ mit nutzen. „Wir werden sehr gut harmonieren“, sagt Martina Schorstein. Überhaupt will die neue Oberschule zu den Grundschulen im Ort enge Beziehungen herstellen, damit den Schülern der Übergang von der 6. zur 7. Klasse leichter fällt.

In den kommenden Jahren soll die Bildungseinrichtung der Sekundarstufe 1 am Schäferplatz zwei- oder dreizügig bis zur 10. Klasse fortgeführt werden. „Wir werden uns natürlich am Bedarf orientieren“, sagt Martina Schorstein.

Die Gemeindevertretung von Neuenhagen hat den Mietvertrag mit dem IB über die Schule am Schäferplatz bestätigt. Danach soll der IB das Gebäude in den ersten beiden Jahren mietfrei nutzen können.

„Wir wollen die hohen Erwartungen auf keinen Fall enttäuschen“, sagt Martina Schorstein. Dehalb werde es mit den zuständigen Institutionen und vor allem mit den Eltern eine enge Zusammenarbeit geben.

Julius Fischer