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Ulrich Broniecki

Mehr Rücksichtnahme

Ende vergangenen Jahres besuchte ein Abgeordneter mit Corona-Verdacht mehrere Ausschusssitzungen und eine Informationsveranstaltung des Rathauses und ignorierte dabei die allgemein üblichen notwendigen AHA-Regeln.

In der Folge wurden mehrere Abgeordnete und Verwaltungsmitarbeiter*innen vom Gesundheitsamt in Quarantäne geschickt, d.h. sie erhielten zwei Wochen ‚Hausarrest‘.

Anstatt in sich zu gehen und sich zumindest bei den Betroffenen zu entschuldigen, verklagte der Besagte einen Abgeordneten, der es gewagt hatte, sich - indirekt - öffentlich darüber zu ärgern. Juristisch kann ich das nicht bewerten, menschlich finde ich das Verhalten aber nicht nur unkollegial, sondern zutiefst egoistisch bis arrogant.

Unter meinen Bekannten würden Probleme angesprochen und im Dialog geklärt bzw. ein gemeinsamer Kompromiss gefunden. Aber augenscheinlich gibt es immer mehr Leute, die dazu nicht den Mut haben oder die Überzeugungskraft aufbringen und sich deshalb lieber hinter Rechtsanwält*innen verstecken. Natürlich gibt es Sachverhalte, die einer juristischen Klärung bedürfen, und es ist gut, dass es dafür Gerichte gibt.

Aber man sollte doch genau die Mittel abwägen und bei Alltäglichkeiten den Weg über das Gespräch oder die Schlichtungsstelle gehen.

 


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Lektüretipp

Wir empfehlen Euch die Lektüre  von " Das kurze Gedächtnis - Wie es wurde, was es ist - Splitter aus der deutschen Nachkriegsgeschichte" Gedanken von Kerstin Kaiser, Leiterin des Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Moskau www.dielinke-neuenhagen.de/fileadmin/neuenhagen/Gedaechtnis.pdf