LINKE verhindert Erhöhung der Eintrittspreise für Kinder im Freibad
Neuenhagen debattierte mal wieder auf Wunsch des Fachbereiches, die Preise fürs Freibad anzuheben. Getroffen hätte das vor allem Kinder.
Neuenhagen debattierte mal wieder auf Wunsch des Fachbereiches, die Preise fürs Freibad anzuheben. Getroffen hätte das vor allem Kinder.
Denn so sollten die ermäßigte Tageskarte um 15% und die ermäßigte Zehnerkarte bzw. die Gruppenkarte (zumeist Schulklassen) sogar um 20% erhöht werden. Dem gegenüber sollte die normale Tageskarte um 5% und die normale Zehnerkarte gar nicht erhöht werden.
Begründet wurde das zunächst mit gestiegenen Kosten. In den Ausschüssen gab es dann noch den Verweis auf wesentlich teurere Eintrittspreise in den Berliner Freibädern. Am Ende, nach viel Kritik, blieb dann übrig: Die aktuellen Preise seien zu unrund, man müsse permanent Kleingeld rausgeben. Dies würde zu langen Schlangen am Eingang führen. Die Probleme des betrieblichen Ablaufs sollten also über die Portmonees unserer Jüngsten ausgeglichen werden - was ist das für eine Ungerechtigkeit?
Würde es tatsächlich um die gestiegenen Kosten gehen, macht es keinen Sinn, vor allem Kinder zur Kasse zu bitten. Wenn es darum geht, sich an Berlin zu orientieren, dann müsste man die Eintrittspreise mitunter verdoppeln – das wollte man dann wohl auch nicht. Und wenn es nur darum geht, dass die bisherigen Preise zu unhandlich sind, dann zeugte der Vorschlag von völliger Ideenlosigkeit auf Kosten des Nachwuchses.
Zumal: Auf Nachfrage im Rathaus hieß es, dass die derzeitige Rücklage („Zahlungsmittelbestand“) stolze 18.011.901,46 € beträgt. Natürlich stehen wir vor gro-ßen Investitionen, etwa beim Schulzentrum am Gruscheweg und dem Ausbau der Ernst-Thälmann-Straße. Aber dennoch spricht das nicht dafür, nun unbedingt den Eintritt des Freibades erhöhen zu müssen.
Die Lösung könnte vielmehr sein, in einen bargeldlosen Eintritt zu investieren. Mit einer entsprechenden App oder Chipkarte und einem Scanner am Eingang des Freibades könnte man problemlos ganz ohne Kleingeld einen Großteil der Besucher managen. Man wird sicher nicht alle, aber doch einen großen Teil dafür gewinnen können. Die allermeisten Pendler etwa der S-Bahn haben ihr Ticket nur noch als Chipkarte oder in der App.
Es wäre daher allemal besser, in echte und zukunftsorientierte Alternativen zu investieren, als ausgerechnet die Preise für Kinder und Schulklassen zu erhöhen. Der Fachbereich agierte hier weder sozial, noch wirtschaftlich!
Mit deutlicher Mehrheit wurde dem Antrag der LINKEN auf Zurückverweisung in die Verwaltung gefolgt.
Der Artikel erschien in den <media 65645 - external-link-new-window "Öffnet einen externen Link in neuem Fenster">Ansichten-Aussichten vom Mai 2018</media>.
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Lektüretipp
Wir empfehlen Euch die Lektüre von " Das kurze Gedächtnis - Wie es wurde, was es ist - Splitter aus der deutschen Nachkriegsgeschichte" Gedanken von Kerstin Kaiser, Leiterin des Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Moskau www.dielinke-neuenhagen.de/fileadmin/neuenhagen/Gedaechtnis.pdf