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Landesregierung gibt Galopprennbahn Hoppegarten auf

Zur Entscheidung der Landesregierung, sich nicht an einer Stiftung für die Galopprennbahn Hoppegarten zu beteiligen, erklärt die Landtagsabgeordnete der Linkspartei.PDS Renate Adolph:

Zur Entscheidung der Landesregierung, sich nicht an einer Stiftung für die Galopprennbahn Hoppegarten zu beteiligen, erklärt die Landtagsabgeordnete der Linkspartei.PDS Renate Adolph:

Die Absage der Landesregierung an ein Stiftungsmodell mit Beteiligung von Bund, Land und Kommunen kritisiere ich scharf. Durch die nun folgende Privatisierung ist die schönste Galopprennbahn Europas in ihrem Bestand als Ensemble akut gefährdet. Ich kann nicht nachvollziehen, warum sich das Land hier aus der Verantwortung zieht. Die Galopprennbahn am traditionsreichen Standort sichert mindestens 100 Arbeitsplätze, einschließlich im Umfeld. Sie bildet ein großes Potenzial für Sport und Tourismus.

Eine Privatisierung erhöht die reale Gefahr, dass dieses einmalige Areal zur Vermarktung zerstückelt wird. Damit sind durch die Privatisierung auch andere Projekte und Unternehmen in Hoppegarten und Neuenhagen gefährdet. Wichtig wäre gewesen, den Standort als touristisches Highlight zu entwickeln und das gesamte Ensemble in die Landestourismuskonzeption aufzunehmen, die gerade erarbeitet wird. Offenbar können Politiker der Koalition die Potenzen der Rennbahn am Stadtrand der Metropole Berlin nicht erkennen. Die Galopprennbahn bedeutet weit mehr als schnelle Pferde und große Hüte. Damit das Land seine Verantwortung für die Region wahrnimmt und den Erhalt der Rennbahn fördert, hat eine Bürgerinitiative weit über 1000 Unterschriften gesammelt. Angesicht der getroffenen Entscheidung kommt es jetzt darauf an, einen Investor zu finden, der die Anlage, auf der seit über 100 Jahren Galopprennen stattfinden, als Ganzes für den Pferdesport erhält. Dazu gehören denkmalgeschützte Gebäude und Rennbahnanlagen, Stallungen, sowie weitläufige Trainierbahnen.

In einer Kolumne stellt die „Märkische Oderzeitung" am 23. Februar 2003 unter der Überschrift: „Verantwortungslos" fest:

Das Potsdamer Kabinett ist mit der Absage an die Landesbeteiligung an einer Stiftung für die Rennbahn Hoppegarten aus der Verantwortung weggelaufen. Die in der Regierung die Mehrheit bildenden SPD-Minister lehnten sogar eine Prüfung eines neuen Stiftungsmodells zur Rettung der Bahn ab. Obwohl über 10 Jahre im Aufsichtsrat der Rennbahn GmbH vertreten, wurde bislang nicht bekannt, dass das Land in dieser Zeit je Zweifel an einer Stiftungslösung geäußert hätte.

Kritikwürdig ist die Politik der Staatskanzlei. Denn statt nach einer Kabinettssitzung die Entscheidung zu erklären und zu kommunizieren, wurde sie – basta – verkündet. Wie sollen das die Menschen in der Region verstehen?


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Lektüretipp

Wir empfehlen Euch die Lektüre  von " Das kurze Gedächtnis - Wie es wurde, was es ist - Splitter aus der deutschen Nachkriegsgeschichte" Gedanken von Kerstin Kaiser, Leiterin des Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Moskau www.dielinke-neuenhagen.de/fileadmin/neuenhagen/Gedaechtnis.pdf