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Sven Kindervater

Gruscheweg bekommt neuen Rahmenplan

Mit dem Instrument eines Rahmenplans mischt sich die Gemeinde nun aktiv in die Entwicklung des Gruschewegs ein. Nun soll das ganze noch bis zur Autobahn zur Verfügung stehende Gebiet entwickelt werden. Nun legte die Verwaltung ihren Entwurf eines Rahmenplans vor. Und das ist gut so. Doch jetzt sind erst einmal Sie gefragt.

Mit dem Instrument eines Rahmenplans mischt sich die Gemeinde nun aktiv in die Entwicklung des Gruschewegs ein. Nun soll das ganze noch bis zur Autobahn zur Verfügung stehende Gebiet entwickelt werden. Nun legte die Verwaltung ihren Entwurf eines Rahmenplans vor. Und das ist gut so. Doch jetzt sind erst einmal Sie gefragt.

Wiesenberg – noch vor wenigen Jahren prangerte dieses Wort auf allen Karten über dem Gebiet, welches man heute nur noch als „Gruscheweg“ kennt. „Früher haben wir hier immer unsere Drachen steigen lassen“, sagte mir einst eine Mitschülerin. Doch das ist lange vorbei.

Der Wiesenberg ist mittlerweile dicht besiedelt. Ganze 1100 Menschen leben hier, sind in den letzten 20 Jahren hier her gezogen. Ob Reihenhaus, Doppelhaus oder flaches Einfamilienhaus – der Gruscheweg ist auch ein Abbild der Trends der letzten Jahrzehnte. Vieles wurde für diese Region versprochen: Eine Bushaltestelle, einen Supermarkt, eine Drogerie. Auch sollten hier eines Tages bis zu 4500 Menschen leben. Hier sollte Neuenhagen sich ausbreiten, wachsen. Und das hat es auch getan. Nur eben nicht so, wie gedacht.

Fehlentwicklung seit über einem Jahrzehnt

Eine Sünde der 90er Jahre war sicherlich der Hang zu viel zu viel Beton und viel zu kleinen Grundstücken. Der Gruscheweg sieht nicht aus wie Neuenhagen, fühlt sich nicht an wie Neuenhagen – und ist auch nie zu einem Teil Neuenhagens geworden. Sicher fühlen sich viele Bewohner des Gruschewegs mittlerweile als Neuenhagener, aber mehr als zum Schlafen und vielleicht Freunde und Familie besuchen kehrt man hier nicht ein.

Auch sind die allermeisten Versprechungen nicht umgesetzt worden. Der Gruscheweg hat außer Wohnungen nichts. Zugegeben, es gibt ein paar Spielplätze und etwas Parkgelände, aber deren beste Tage sind auch seit mehr als zehn Jahren vorbei. Als echtes Naherholungsgebiet nach der Arbeit, zum Freunde treffen oder zum Ort für Workout wie etwa Joggen hat es nie fungiert. Wer hier nicht wohnt, kommt hier auch nicht her. Das hat nicht zuletzt auch einige strafrechtliche Folgen gehabt, denn wo kein Durchgangsverkehr herrscht, ist es auch unbeobachtet. Doch jetzt soll alles anders werden.

Verwaltung nimmt Zepter in die Hand

Nachdem man mittlerweile den Eindruck gewinnen konnte, mehr als ein paar weitere Häuschen pro Jahr werden hier nicht mehr hinzukommen, plant man nun den großen Wurf: Nun soll das ganze noch bis zur Autobahn zur Verfügung stehende Gebiet entwickelt werden. Auf der letzten Gemeindevertretertagung legte die Verwaltung ihren Entwurf eines Rahmenplans vor. Und das ist gut so.

Mit dem Instrument eines Rahmenplans mischt sich die Gemeinde nun aktiv in die Entwicklung ein. Zurzeit sind Grundstücke in Neuenhagen so stark nachgefragt, wie seit Jahren nicht mehr. Die Genehmigungen, in diesem Gebiet massiv den Wohnungsbau fortzusetzen, sind seit den 90ern längst erteilt. So geht es jetzt also vielmehr um den Versuch, Einfluss zu nehmen auf das, was kommt.

2000 Einwohner statt 4500

So sollen Grundstücke für Gemeindebedarf frei gehalten werden, was etwa dann für eine Kita, eine Schule und einem Sportplatz genutzt werden kann. Kann, nicht muss, denn hier soll nur angezeigt werden, dass wir uns als Gemeinde dabei auch was denken. Ob es am Ende nicht doch eher ein Jugendclub oder eine Sporthalle werden, ist damit noch gar nicht festgelegt. Auch ob sich wirklich Mehrfamilienhäuser oder Einfamilienhäuser dort ansiedeln, wie derzeit dargestellt, ist gar nicht vorherzusagen, denn das entscheidet am Ende wieder der Trend am Wohnungsmarkt. Fakt ist aber, dass hier nun maximal weitere 1100 Einwohner hinzukommen könnten. Das bedeutet also insgesamt 2000 Einwohner statt 4500. Dazu sind endlich einige Flächen für Dienstleistungen und Einzelhandel vorgemerkt. Dass es dennoch nicht alles ganz so einfach werden wird, ist durch Autobahnlärm und das teilweise recht hügelige Bauland jetzt schon abzusehen. Doch nun sind Sie gefragt.

Entgegen erster Überlegungen aus dem Rathaus haben FDP/BGN und LINKE gemeinsam erwirkt, dass der Rahmenplan nun vom 10. März bis zum 11. April 2014 ausgelegt wird. Das bedeutet nicht weniger, als dass wir als Gemeinde erst einmal überhaupt nichts beschließen, solange wir keine Reaktion aus der (vor allem dort wohnenden) Bevölkerung bekommen haben.

Bis zum 11. April können Sie Ihre Anregungen bei der Gemeindeverwaltung Neuenhagen, Am Rathaus 1, 15366 Neuenhagen bei Berlin unter dem Stichwort „Rahmenplan Gruscheweg“ einreichen.

Auch wir wollen dazu mit Ihnen ins Gespräch kommen. Dazu laden wir Sie zu einem Gespräch mit uns am 22. März um 11 Uhr in unserem Bürgerbüro, Ernst-Thälmann-Straße 33, ein.

Für uns ist es positiv, dass man sich nun dazu durchgerungen hat, hier gestalterisch und planerisch in die Entwicklung einzugreifen. Dabei ist uns die Bürgerbeteiligung besonders wichtig. Mischen Sie sich ein, sagen Sie uns, was Sie von den Plänen halten. Jetzt haben wir die Chance, dieses Gebiet zu einem Teil Neuenhagens zu machen. Lassen wir uns diese Chance nicht entgehen.


Alle Ausgaben unserer kleinen Zeitungen "Ansichten - Aussichten", "Bürgerzeitung" und "Im Gespräch" finden Sie hier

Lektüretipp

Wir empfehlen Euch die Lektüre  von " Das kurze Gedächtnis - Wie es wurde, was es ist - Splitter aus der deutschen Nachkriegsgeschichte" Gedanken von Kerstin Kaiser, Leiterin des Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Moskau www.dielinke-neuenhagen.de/fileadmin/neuenhagen/Gedaechtnis.pdf