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Ilka Goetz

Entscheidung im Miteinander: Frischer Wind für die Eisenbahnstraße (+audio)

An diesem Plan des Architekturbüros Stüven soll sich nun künftig orientiert werden.

Viermal tagte der zeitweilige Ausschuss oder 108 Tage dauert es von der 1. Sitzung bis zum Beschluss in der GVT Jetzt – eine Handvoll Tage nach Beschluss des gemeinsamen Antrages zur Weiterentwicklung der Eisenbahnstraße – kann man eine richtige Bilanz ziehen: So schwer war es doch gar nicht ;-)

Viermal tagte der zeitweilige Ausschuss oder 108 Tage dauert es von der 1. Sitzung bis zum Beschluss in der GVT

 

Jetzt – eine Handvoll Tage nach Beschluss des AN 001/2016, des gemeinsamen Antrages mit den GVT-Kolleginnen Marianne Hitzges, Corinna Fritzsche-Schnick und Gabi Zink-Ehlert zur Weiterentwicklung der Eisenbahnstraße – kann man eine richtige Bilanz ziehen: So schwer war es doch gar nicht ;-)

 

Dabei schienen der Arbeitsprozess und Diskussionsverlauf zur Entwicklung dieses gewichtigen Ortes an zentraler Stelle der Gemeinde Neuenhagen bei Berlin im Jahr 2015 nicht voranzukommen und es schien, als ob die lauten Rufer der letzten Jahre Recht behalten würden: Der ewige Vorwurf, dass die Gemeindevertreter/-innen ihre Hausaufgaben nicht machen und die notwendige Entwicklung der Eisenbahnstraße nicht angemessen einschätzen würden.

 

„Das Geheimnis des Erfolges ist, den Standpunkt des anderen zu verstehen.“ (Henry Ford)

 

Mich als Vorsitzende der Gemeindevertretung ärgerten diese Vorwürfe, weil sie insbesondere auch den neuen Mitgliedern in der GVT die Möglichkeit absprachen, sich selbst in die Materie einzuarbeiten, darüber hinaus aber auch nicht erkannt wurde, dass über dieses ewige Vorhalten langwieriger Diskussionsprozesse Engagement eher behindert als befördert werden würde. Gut Ding will Weile haben… hätte ich gern an mancher Stelle gern noch lauter gesagt. Nichtsdestotrotz war ich jederzeit guten Mutes, dass über den Weg der gemeinsamen Arbeit an den verschiedenen Visionen und Ideen ein gutes Ergebnis entstehen würde.

 

Der im September in der GVT aus der Taufe gehobene Zeitweilige Ausschuss für Zentren und Einzelhandelsentwicklung tagte bisher viermal, und zwar stets unter aufmerksamer Beteiligung der Neuenhagener Bevölkerung (der Raum war immer voller Gäste), mit Einbeziehung externer Expertise (z.B. der Lebensmittel-Einzelhändler, Architekten und Projektentwicklern oder auch des Landkreises) und vor allem mit der nötigen Offenheit, die angesichts der fehlenden Mehrheitsfähigkeit der vorliegenden Visionen notwendig war. Das Ergebnis kann sich nun sehen lassen. Und ich muss hier betonen, dass jenseits der Ausschüsse viele Gespräche stattgefunden hatten, in denen sich alle Ausschuss-Mitglieder um Lösungswege bemühten.

 

Manchmal braucht es ja nur noch einen kleinen Anstoß… Den gab es! Im Ausloten möglicher Schnittmengen konnte sich der Ausschuss – schweren Herzens – darauf verständigen, abweichend vom Rahmenplan, auf das alte Eisenbahnerhaus zu verzichten. Hinweise auf die schlechte Bausubstanz und eingeschränkte Optionen für eine künftige Nutzung führten zu dieser Einschätzung. Darüber wurde nun die Neuordnung der gesamten Fläche möglich. Und diese Idee verfing sofort: Ein L-Bau, in dessen Winkel der Drogeriemarkt angesiedelt werden könnte, mit der charmanten Vorstellung, dass der entstehende Marktplatz nicht von Discounter-Schaufensterfronten geprägt werden und ein attraktiver Ort mit Aufenthaltsqualität für alle Generationen entstehen würde.

 

Moderne Architektur mit Bezug zum Bürgerhaus und die Aufnahme der Architektur der alten Eisenbahnerhäuser könnten in einer guten Balance für einen ansprechenden Ort mitten in Neuenhagen sorgen. Die Bedenken zur Verkehrsführung wurden dabei nicht ausgeklammert, sondern im besten Sinne aufgenommen: Zum einen gibt es bereits in der aktuellen Projektskizze Ideen zur Umsetzung (z.B. in der Nutzung der bereits vorhandenen Ausfahrt vom Baufeld A auf die Hauptstraße), zum anderen ist der Bürgermeister mit Beschluss durch die GVT beauftragt, ein Konzept zur Verkehrsführung zu entwickeln, mit dem Ziel der Vermeidung von Gefährdungen an der Kreuzung Haupt-/Fichte-/ Eisenbahnstraße.

 

„Man darf nicht das, was uns unwahrscheinlich und unnatürlich erscheint, mit dem verwechseln, was absolut unmöglich ist.“ (Carl Friedrich Gauß)

 

Rückblickend ging dann alles ganz schnell: Am Rande der GVT Anfang Dezember berieten die vier Antragstellerinnen gemeinsam mit der Fachbereichsleiterin Frau Meyer-Klepsch über die Idee. Danach folgten noch vor Weihnachten eine erste informelle Beratung mit Ausschuss-Mitgliedern und Anfang Januar eine entsprechende Ausschuss-Sitzung, in der dankenswerterweise auch Herr Holst als potenzieller Investor diese Idee mit einer passenden Zeichnung des Architekturbüros Frank Stüven untersetzen konnte. Auch wenn bis zum Beschluss in der GVT noch einige Wochen ins Land gehen würden, war spürbar, dass die Idee tragen würde und zur lange ersehnten Mehrheit für eine Weiterentwicklung der Eisenbahnstraße führen könnte.

 

„Nur wer selbst brennt, kann Feuer in anderen entfachen.“ (Augustinus von Hippo) 

 

Die solide Zusammenarbeit der vier Antragstellerinnen untereinander, das gemeinsame Vertrauen in die Idee sowie das aufmerksame Verfolgen und Begleiten der fraktionsinternen und fraktionsübergreifenden Diskussionen haben maßgeblich zum Erfolg beigetragen, mindestens genauso aber auch die engagierte Mitarbeit aller Mitglieder im Sonderausschuss und das mehrheitlich getragene Vertrauen, dass aus der soliden Arbeit auch ein ebenso solides Ergebnis folgen wird. Damit war es bisher ein toller Arbeitsprozess, der für mich als Vorsitzende des Ausschusses nicht nur anstrengend war. Ich freue mich auf die nächsten Schritte und bin gespannt. Und natürlich sind alle Neuenhagenerinnen und Neuenhagener eingeladen, die Entwicklung der Gemeinde und insbesondere des Zentrums weiterhin so aufmerksam zu verfolgen und sich hier einzubringen.

 

Dieser Beitrag erschien in unserer <media 57363 - external-link-new-window "Öffnet einen externen Link in neuem Fenster">aktuellen Ausgabe der Ansichten-Aussichten.</media>


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Lektüretipp

Wir empfehlen Euch die Lektüre  von " Das kurze Gedächtnis - Wie es wurde, was es ist - Splitter aus der deutschen Nachkriegsgeschichte" Gedanken von Kerstin Kaiser, Leiterin des Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Moskau www.dielinke-neuenhagen.de/fileadmin/neuenhagen/Gedaechtnis.pdf