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Sven Kindervater

Eisenbahnstraße: Zum Erfolg verdammt. (+audio)

Wer dieser Tage über die Eisenbahnstraße spricht, tut dies häufig, indem er seiner Enttäuschung und seinem Unverständnis Luft macht. Warum gibt es nun immer noch keine Entscheidung?

Wer dieser Tage über die Eisenbahnstraße spricht, tut dies häufig, indem er seiner Enttäuschung und seinem Unverständnis Luft macht. Warum gibt es nun immer noch keine Entscheidung? Auf der anderen Seite stehen die verantwortlichen Politiker. Sie erklären und beschreiben, verteilen die Schuld und werben für ihre Lösung.

 

Ja, es könnte schneller gehen. Dieser Kritik sollten wir uns als Kommunalpolitiker annehmen. Wer hat Schuld? Eine Frage, der sich viele mit Hingabe widmen. Besser wäre es jedoch, alle Energie auf eine andere Frage zu konzentrieren: Wie lösen wir das Problem, wie überwinden wir die Differenzen?

 

Phase Eins bis Sommer 2015: Das Rathaus versucht, sein Konzept gegen eine Mehrheit in der Gemeindevertretung (GVT) durchzuboxen und scheitert. Phase Zwei im Herbst 2015: CDU, SPD, Feuerwehr und Teile der GRÜNEN bringen ein eigenes wirtschaftsorientiertes Konzept ein; Parteilose, LINKE und Teile der GRÜNEN bringen Alternativanträge ein, die in verschiedenen Bereichen den Verkehrsproblemen besser gerecht werden. Genau hier stockt es, denn es wird ausgespielt statt in Einklang gebracht.

 

Die Position, die vor allem die wirtschaftliche Attraktivität ins Zentrum stellt, ist aus meiner Sicht vollkommen legitim, da es sachliche Argumente gibt. Sie steht nur in einem Konflikt zu denjenigen Bürgerinnen und Bürgern, die ebenso sachlich auf eine Lösung des Verkehrsproblems pochen. Ein Argument pro Wirtschaft hebt die verkehrspolitischen Einwände nicht auf. Ein Blick auf die Kreuzung zur Hauptstraße reicht. Diese Position, die sich auch meine Fraktion zu eigen gemacht hat, ist nicht weniger legitim. Die Entwicklung der Gewerbeflächen fordert mehr Parkplätze, Stellplätze für Fahrräder und Grünflächen.

 

Nun sind wir in Phase Drei: Die GVT hat einen „Zeitweiligen Ausschuss zur Zentren- und Einzelhandelsentwicklung“ eingesetzt, in dem es nun endlich um die Gemeinsamkeiten gehen soll. Als Mitglied dieses Ausschusses macht es mir Sorgen, dass nach wie vor großes Unverständnis auf jeder Seite herrscht, warum der jeweils andere nicht die eigene Meinung teilt. Was soll man in dieser Lage tun? Ich meine, es kann nicht anders gehen, als besser zuzuhören, kleine Schritte aufeinander zuzugehen, Detail für Detail zueinander zu finden. Die Gemeindevertretung Neuenhagen versucht hier etwas, was eigentlich immer gefordert wird: Gemeinsam das Beste für die Bürger. Nur braucht das offenkundig viel mehr Zeit, als Geduld im Ort derzeit zur Verfügung steht.

 

Ich hoffe, dass wir am Ende eine Lösung im Miteinander finden. Das muss es uns jetzt wert sein. Der Ausschuss ist zum Erfolg verdammt – und das wissen wir.

 

Dieser Beitrag erschien in unserer <media 56452 - external-link-new-window "Öffnet einen externen Link in neuem Fenster">aktuellen Ausgabe der Ansichten-Aussichten</media>.


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Lektüretipp

Wir empfehlen Euch die Lektüre  von " Das kurze Gedächtnis - Wie es wurde, was es ist - Splitter aus der deutschen Nachkriegsgeschichte" Gedanken von Kerstin Kaiser, Leiterin des Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Moskau www.dielinke-neuenhagen.de/fileadmin/neuenhagen/Gedaechtnis.pdf