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Eisenbahnstraße - Gemeinsam kurz vorm Ziel (+audio)

Die Gemeindevertreter sind sich einig. Also so gut wie. Trotzdem haben Sie nun einen Sonderausschuss zum Thema eingerichtet. Wie passt das zusammen?

Die Gemeindevertreter sind sich einig. Also so gut wie. Sie wollen schnellstmöglich eine Drogerie für den Ort. Sie wollen die Ortsmitte stärken und somit ihre Einzelhändler. Sie wollen Investoren gewinnen, hierzu nötige Baumaßnahmen zu übernehmen. Sie wollen kein Verkehrschaos, den samstäglichen Markt sichern und dem Bedarf an mehr Fahrradständern und einem öffentlichen WC gerecht werden. Trotzdem haben Sie nun einen Sonderausschuss zum Thema eingerichtet. Wie passt das zusammen?

 

Kurz vor der Sommerpause verkündete der Bürgermeister, er mache nun keinen Vorschlag mehr und man erwarte freudig unsere Vorschläge nach dem Sommer. Die ließen trotz Urlaubszeit nicht auf sich warten. Im Kern bestehen die Unterschiede darin, wie man die Ziele erreichen kann.

 

Auf der einen Seite stehen die Fraktionen CDU, SPD, NWF und Teile der GRÜNEN. Trotz der Abstimmungsniederlage im April haben sie an einem Weg gearbeitet, wie man eine Drogerie doch noch als Anker für das Ortszentrum in die Eisenbahnstraße bekommen kann und schlagen dafür eine Variante mit einer Rampe und einer Fußgängerzone vor. Die Fraktionen DIE LINKE, Die Parteilosen, May/Fürstenberg und der andere Teil der GRÜNEN sieht das bei sechs Metern Straßenbreite und der Möglichkeit einer Koppelung von einem Drogeriemarkt mit einem Biomarktzentrum wenige hundert Meter daneben als ein unnötiges Nadelöhr. Sie wollen vielmehr kleinere Läden, die auch eine Ankerfunktion haben können und wollen dazu das alte Eisenbahnerhaus als Übernachtungsherberge herrichten, u.a. um dem Bürgerhaus mehr Besucher zu bescheren, die dann auch ortsnah nächtigen könnten.

 

Da es derzeit 14:15 steht, fühlt sich niemand so richtig wohl. Bei Ehrenämtlern kann immer etwas dazwischenkommen und so würde der Zufall die entscheidende Komponente. Genau da setzt jetzt etwas ein, was durchaus als Neuenhagener Weg bezeichnet werden kann: Diskutierend auf der Sachebene sucht man nun den Kompromiss. Das hat nichts mit fehlendem Entscheidungswillen zu tun. Vielmehr hat Politik nicht das Recht wie etwa ein Unternehmen, etwas in Auftrag zu geben und nach einigen Jahren bei Misserfolg einzustampfen oder Insolvenz anzumelden. Sie hat diese eine Chance. Und diese gemeinsam erreichen zu wollen, ist Stärke. In Neuenhagen steht das Miteinander vor Parteibüchern und Machtgerangel.

 

Es fehlen einige wenige Treffen und dann natürlich der viel längere Weg der Umsetzung einer dann gemeinsamen Entscheidung. Nachdem wir diesen Weg schon etwas länger propagiert hatten, freut es uns daher umso mehr, dass er nun eingeschlagen wurde. Auch das derzeit erstellte Verkehrsgutachten soll nun doch eine Rolle vor der Entscheidung spielen. Die Versachlichung der Diskussion war und ist die Grundlage für eine Entwicklung des Ortes, welche ihn nicht in Gewinner und Verlierer spaltet, sondern im Interesse möglichst aller handelt.

 

Dieser Artikel erschien in unserer aktuellen Ausgabe der <media 55585 - download "Leitet Dateidownload ein">Ansichten-Aussichten</media>.


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Lektüretipp

Wir empfehlen Euch die Lektüre  von " Das kurze Gedächtnis - Wie es wurde, was es ist - Splitter aus der deutschen Nachkriegsgeschichte" Gedanken von Kerstin Kaiser, Leiterin des Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Moskau www.dielinke-neuenhagen.de/fileadmin/neuenhagen/Gedaechtnis.pdf