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Ilka Goetz

Ein Beitrag zur Schuldiskussion in Neuenhagen bei Berlin + 2 Kommentare

+++ Sondersitzung am 11.05. um 19 Uhr im Bürgerhaus +++

Seit vielen Monaten wird in der Gemeindevertretung intensiv zu einer notwendigen Erweiterung der Grundschul-Kapazitäten diskutiert und – im besten Sinne – gestritten. Ein Artikel über Optionen, Sichtweisen und Fakten von Ilka Goetz.

+++ Sondersitzung am 11.05. um 19 Uhr im Bürgerhaus +++

Seit vielen Monaten wird in der Gemeindevertretung intensiv zu einer notwendigen Erweiterung der Grundschul- Kapazitäten diskutiert und – im besten Sinne – gestritten. Anlass dafür bildet nicht nur die durch die Verwaltung vorgelegte Schulkonzeption, sondern auch der Hinweis im Landkreis zur ggfs. erneut erforderlichen Erweiterung des Einstein Gymnasiums Neuenhagen (das ja gerade erst die für die 5-Zügigkeit notwendige Raumausstattung erhält). Aus der daraus abgeleiteten Not und Idee, man könne das Gelände der Fallada-Grundschule dem Gymnasium übergeben, entstand der Vorschlag, eine neue Grundschule auf dem lang brachliegenden kleinen „Reichelt-Dreieck“ zu errichten. Parallel dazu wurden zwei weitere Grundstücke der Gemeinde Neuenhagen ins Feld geführt: eine Fläche an der Parkstraße und im Gruscheweg.

 

Am 26.04.2017 wurden nun im Kultur- und Sozialausschuss Flächenberechnungen (Basis: „Raumprogramm- empfehlungen“) für eine zwei- und dreizügige Grundschule vorgestellt, und zwar grundstücksneutral. Dabei wurde der reine Flächenbedarf für Schulneubauten ermittelt, ohne Berücksichtigung von konkreten Grundstücken und deren Zuschnitt und ebenso ohne Betrachtung des Maßes der baulichen Nutzung (GFZ und GRZ).

 

In der Diskussion um eine mögliche Verlagerung der Fallada-Schule an das Reichelt-Dreieck wurde teilweise sofort geschlossen, dass nun eine dreizügige Grundschule in einer dreigeschossigen Bauweise mit einem zwei-etagigen Hortbau und einer 2-Feld-Sporthalle auf das Reichelt-Dreieck passen (!) würde. Die skeptische Frage: Wirklich? Reicht der Platz und sind tatsächlich alle Erfordernisse berücksichtigt? Entsprechen die Ergebnisse modernen schulischen, pädagogischen und baulichen Ansprüchen? Und auch den Anforderungen, den die Gesellschaft (oder ganz konkret: wir) an die Schule von morgen stellt? Nicht zuletzt: Welchen Herausforderungen müssen wir uns hinsichtlich der Schulentwicklung in der Gemeinde stellen und wie können die verschiedenen Projekte/Investitionen insgesamt in Einklang gebracht werden?

 

Der folgende Artikel beschäftigt sich zunächst mit dem Flächenbedarf für eine Grundschule aus Sicht aktueller Schulbau- und Unterrichtsforschung (Abschnitt 1 und 2), bevor er die Gesamtentwicklung der Gemeinde Neuenhagen bei Berlin in den Blick nimmt. Hierbei wird der Fokus auf die Entwicklung der Einwohnerzahl (Abschnitt 3) und die finanzielle Situation angesichts der „übrigen“ größeren Vorhaben in der Gemeinde gelegt. (Abschnitt 4) Abschließend werden Vorschläge zum weiteren Vorgehen formuliert (Abschnitt 5).

 

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KOMMENTARE

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit Interesse habe ich die Information über die Schulentwicklungspläne für Neuenhagen gelesen.

Wenn ALLEN Beteiligten klar ist, ein Schul-Neubau dauert von Planung bis Übergabe, ca. 5 Jahre, dann war man in den vergangenen Jahren sehr kurzsichtig. Wohin sollten denn die vor fünf - sechs Jahren geborene Kinder zur Schule gehen?Schon damals war klar, es werden stetig mehr und mehr Kinder in unserer Gemeinde leben und zur Schule gehen wollen. Was passiert nach Klasse 6 mit unseren Gemeindekindern? Sie werden wohl nicht eine Berufsausbildung oder Studium beginnen. Der Ausbau des Gymnasiums ist sehr zu begrüßen. Aber wohin gehen die Schüler/innen, die keine Empfehlung für eine gymnasiale Beschuldigung erhalten?

Warum sollte Neuenhagen nicht auch eine Grundschule MIT Oberschule erhalten? Die Überlegung, ANDERE Nachbargemeinden hätten Oberschulen, greift zu kurz. Dort steigen die Schülerzahlen ebenfalls stetig. Zur Familienfreundliche Gemeinde gehören auch unsere Kinder und Jugendliche nach Klasse 6.

Es werden sich nicht alle Schüler für das Gymnasium qualifizieren. Das muss ja auch gar nicht sein.

Oder soll sich jedes Kind auf die UNESCO - Konvention berufen, die Recht auf Bildung zugesteht? Oder auf das Recht auf inklusive Beschuldigung im Gymnasium der Gemeinde, schließlich gibt es die INKLUSION.

Die IB-Oberschule ist auch keine wirkliche Alternative. Sie erhebt Schulgeld und ist eine private Schule. Wie soll es mit den sogenannten Lücke-Kinder und Jugendlichen weitergehen?

Mit freundlichen Grüßen,
Jeannette M.-R.


Sehr geehrte Frau M.-R.,

ich bedanke mich sehr herzlich für Ihre Zuschrift. Bitte entschuldigen Sie, dass ich jetzt erst antworte

Uns ist bewusst, dass hier mehr getan werden muss.

Zunächst aber zum Rahmen: Oberschulen jeglicher Art liegen in Verantwortung des Landkreises, also des Kreistages und des Landrats. Auf deren Entwicklung, Einschätzungen und Planungen, ebenso der finanziellen Ausgaben, haben wir keinen Einfluss.

Der Landkreis hat zu gewährleisten, dass genügend Schulplätze zur Verfügung stehen, was ihm in den letzten 27 Jahren auch gelungen ist. Auch zu unserem Ärger reicht es dabei aber völlig, dies im Gebiet des Landkreises Märkisch-Oderland anzubieten. So ist es für uns bspw. nicht hinnehmbar, dass der Landrat in puncto Gymnasien auf Rüdersdorf verweist, da hier von Neuenhagen aus gesehen eine lange An- und Abreise besteht. Rechtlich ist dies aber alles korrekt.

Die Gemeindeverwaltung und auch die Fraktion DIE LINKE hat immer unterstrichen, dass es im Gruscheweg ausreichend Platz gäbe, sowohl eine neue Grundschule als auch eine Oberschule zu bauen. Ein sogenanntes "Schulzentrum" würde sogar Fördermittel des Landes erhalten können, dazu war die Neuenhagener Verwaltung extra nach Potsdam gefahren und hat sich erkundigt.

Wir würden das begrüßen. Allerdings bleibt es am Kreistag, ob dieser hier eine Oberschule bauen will. Und es liegt auch an den anderen Fraktionen, ob wir nun endlich im Gruscheweg bauen (vor allem SPD, CDU und GRÜNE. Denn am Reichelt-Dreieck wäre dafür kein Platz. Würde man die Oberschule alleine am Gruscheweg bauen, dann könnte man keine Förderung beantragen und es gäbe eventuell zu viele Nachteile gegenüber anderen Orten in der Umgebung.

Wir wissen, dass es genügend Schüler geben wird, die entweder staatlich oder privat an eine Oberschule in der Region gehen wollen. Allerdings will ich auch unterstreichen, dass der IB hervorragende Lernbedingungen anbietet und zudem können Gelder für Geringverdienende bei der Kreisverwaltung beantragt werden.

Es ist also möglich, dass Neuenhagen solch ein Schulzentrum bekommt, es kann aber auch sein, dass der Kreistag in einem anderen Ort seine Oberschulen erweitern oder neubauen will.

Mit freundlichem Gruß
 Sven Kindervater


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Lektüretipp

Wir empfehlen Euch die Lektüre  von " Das kurze Gedächtnis - Wie es wurde, was es ist - Splitter aus der deutschen Nachkriegsgeschichte" Gedanken von Kerstin Kaiser, Leiterin des Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Moskau www.dielinke-neuenhagen.de/fileadmin/neuenhagen/Gedaechtnis.pdf