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Diskussion zum Solarkraftwerk kommt voran

Die Idee einer Solaranlage auf der Mülldeponie war ja im Zusammenhang mit der Frage entstanden, ob und wie man das Freibad im Winter überdachen und beheizen kann...

Die Idee einer Solaranlage auf der Mülldeponie war ja im Zusammenhang mit der Frage entstanden, ob und wie man das Freibad im Winter überdachen und beheizen kann.

Inzwischen liegt eine Machbarkeitsstudie für ein Solarkraftwerk auf der Kuppe der Deponie vor, die besagt, es ist ausreichend Platz für eine Anlage, die sehr viel mehr Strom gewinnen könnte, als für die Betreibung von Wärmepumpen für die Badbeheizung notwendig wäre.

Warum also nicht so viel wie möglich Strom in das Netz einspeisen, zumal es für jede eingespeiste Kilowattstunde eine höhere Vergütung nach dem "Erneuerbare-Energien-Gesetz" gibt, als man für die Entnahme aus dem Netz bezahlen muss?!

Die Studie der Firma Gneise 66 weist aus, dass sich die Anlage - vollständig kreditfinanziert - erst nach ca. 20 Jahren amortisieren würde. Bei einer Eigenkapitalquote von 30% der Investitionssumme würde die Anlage bereits nach 15 Jahren einen jährlichen Gewinn von ca. 40 000 Euro abwerfen.

Als diese Studie im Bürgerhaus öffentlich vorgestellt wurde, war das Interesse groß.

Etwa 70 Bürger kamen und diskutierten die Vor- und Nachteile.

Die dringende Notwendigkeit, gerade auch auf lokaler Ebene einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, war unstrittig.

Die Arbeitsgruppe "Energiekonzept" der Agenda 21 hat ihre positive Stellungnahme abgegeben und begründet, dass sich die Investion sowohl für die Umwelt als auch für die Gemeinde lohnen würde.

Es gab aber einige Bürger, die darauf verwiesen, dass eine Gemeinde nicht in unprofitable Unternehmen investieren darf. Die Gegenfrage drängt sich sofort auf: Was kostet die Kommunen die Bewältigung der Klimakatastrophen wie zunehmende Sturmschäden, Dürreschäden an den Bäumen im öffentlichen Raum, steigende Preise für Öl und Gas, nicht gerechnet die privaten Mehraufwendunggen. Gleichzeitig deutet aber gerade die weltweite Diskussion über die Notwendigkeit von Klimaschutz darauf hin, dass sehr bald mit einem Schub in der Technologie und der Förderpolitik zu rechnen ist. So gibt es heute schon im Ausland deutlich preiswertere Fotovoltaik-Elemente, als in der Studie zugrunde gelegt wurde. Es gibt auch schon Gemeinden in Deutschland, die die Investion gewagt haben und offensichtlich mit wirtschaftlichem Erfolg.

Mein Vorschlag: Lasst uns weiter die technischen und finanziellen Möglichkeiten ausloten, die Erfahrungen von Gemeinden mit bestehendem Solarkraftwerk abschöpfen, über den Tellerrand nach alternativen Angeboten schauen.

Für mich geht die Diskussion um eine Solaranlage erst richtig los. Wer kann mit weiteren Informationen und / oder Kontakten helfen?

Angela Schlutow

2 Kommentare für diesen Artikel vorhanden.

Alfred Kuck, post@unternehmensberatung-kuck.de 26.04.2007

Sehr geehrte Frau Dr. Schlutow, einige von Ihnen hier gemachte Angaben sind nicht korrekt. Auf Seite 41 der Studie heißt es zur Kreditfinanzierung "Trotz der Einspeisevergütung ist eine Amortisation nach 20 Jahren mit den Kreditkosten und den Systemkosten nicht gegeben." Auf Seite 42 steht:" Auch durch die Rduzierung der Investitionskosten ist die Möglichkeit mit den beiden Krediten und der verringerten Einspeisung mit den angegebenen Kosten in einem wirtschaftlichen Bereich zu gelangen, nicht gegeben". Zu dem Thema Eigenbeteiligung von 30% steht auf Seite 43. "Bei einem Eigenanteil von 30% würde diese Anlage eine Eigenrendite von ca. 1% bereits nach 21 Jahren erwirtschaften. Bis dahin wäre es notwendig zur Deckung von allen Zahlungen teilweise noch Geld zuzuschießen bzw. der Eigenanteil wäre nicht refinanziert". Es ist somit nicht richtig, dass Sie von einem Ertrag nach 15 Jahren von 40.000,00 € ausgehen. Da in der Studie auch noch wesentliche Kosten nicht aufgelistet sind, sind die wirtschaftlichen Berechnungen in der Studie auch nicht korrekt. Tatsächlich werden die Verluste für die Gemeinde beträchtlich sein. Überschläglich bewegen sich diese Verluste bei ca. 600 T€ - 1 Mio €. mfg A.Kuck 

Angela Schlutow, aschlutow@aol.com 27.04.2007

Sehr geehrter Herr Kuck, mein Artikel beinhaltet die Aussagen auf der Informationsveranstaltung, an der Sie nicht teilgenommen haben. Auf meine explizite Frage habe ich genau die Antwort erhalten, die ich im Artikel wieder gegeben habe. Sie haben insofern Recht, als die Studie nicht vollends aussagekräftig ist und weitere Recherchen und Berechnungen notwendig sind, bevor eine Entscheidung getroffen werden kann. Deshalb auch mein Appell, weitere Informationen und Erfahrungen einzuholen. Die Studie ist für relativ wenig Geld erstellt worden und bereits ein halbes Jahr alt. Die Entwicklung der Technologie und der Preise hat ja heute ein rasantes Tempo. Wir sollten diese Entwicklungen genau verfolgen und den günstigsten Zeitpunkt abwarten mit einer Entscheidung. Mit freundlichen Grüßen Angela Schlutow

 


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Lektüretipp

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