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Diskussion zum Redebeitrag auf Fluglärm-Demo ... +1 Kommentar

Es stimmt einfach nicht, dass täglich 122 Flüge über Neuenhagen zu registrieren sind...

Lesermeinung

Es stimmt einfach nicht, dass täglich 122 Flüge über Neuenhagen zu registrieren sind. Neuenhagen wird nur betroffen sein, wenn Ostwind die Wetterlage beherrscht.
Wenn dies nicht so wäre, so hätten die Gemeinden um Potsdam kein Problem mit Fluglärm. Ostwind ist in Neuenhagen aber meist im Winterhalbjahr vorhanden.
Bei aller berechtigten Kritik zu einzelnen  Problemen mit dem Flughafen, sollte man sich doch bemühen, in einer Diskussion alle Fakten zu nennen und sachlich zu diskutieren. Verunsicherung der Bevölkerung mit Halbwahrheiten auch durch die Medien und Vertretern von Parteien werden keine Problemlösung bringen, sondern die Bevölkerung spalten.
Bekanntlich ist die Partei die Linke Regierungspartner in Brandenburg. Klare Stellungnahmen, der Landespolitiker, leider Fehlanzeige.
Ich vermisse Ihren Appell an Ihre Minister in der Landesregierung Herr Kindervater.

Alfred Kuck

Antwort des Autors

Sehr geehrter Herr Kuck,

wie Sie sicherlich bei erneutem Lesen feststellen würden, habe ich nirgends darüber gesprochen, dass diese täglich über Neuenhagen fliegen. Aber sie fliegen täglich und dabei an fast 70 Tagen auch über Neuenhagen und ich halte das für ein generelles Problem in unser Gesellschaft. Ich verbreite keine Halbwahrheiten. Außerdem sollten Sie Fluglärm auch nicht herunterspielen. Es ist bekannt, dass Mensch und Tier erheblichen Schaden nehmen können, physisch wie psychisch. Und da ist eine Dauerbeschallung im Winter kaum weniger schlimm, als ganzjährig. Zumal wir von Abflugrouten sprechen und nicht von Anflugrouten, welche Neuenhagen sicherlich zusätzlich belasten werden (Bürgermeister Henze geht von einer daraus resultierenden Verdoppelung der Überflüge und damit folglich auch des Lärms aus).

Ich kann auch nicht erkennen, inwieweit die Bevölkerung hier gespalten würde. Etwa in Fluglärm Befürworter und -gegner? Ob nun an einem einzigen Tag, 70 Tagen oder 365 Tagen: Lärm ist für niemanden akzeptabel. Ich darf keine Skateranlage von 60dB nahe der Blaupause bauen, aber 122 Flugzeuge dürfen mit 70dB über eben diese hinwegfegen? Ihre Spaltungsvorwürfe sind nicht haltbar, denn wir versuchen, die gesamte Bevölkerung für ein Thema zu sensibilisieren.

DIE LINKE hat in der Gemeindevertretung bereits am 9.10.2010 als auch erneut am 7.5.2011 Anfragen an Verwaltung und Bürgermeister bezüglich möglicher Nachteile für Neuenhagen gestellt. Unser Landtagsabgeordneter Marco Büchel war ebenfalls auf der Kundgebung am Bahnhof und hat dort Stellung bezogen. Ebenso hat er sich schriftlich an den Bundesverkehrsminister, den Landesverkehrsminister, die Fluglärmkommission sowie an die Deutsche Flugsicherung gewandt. Ihre Behauptung, DIE LINKE wäre untätig, entspricht nicht den Tatsachen. Lediglich teilen wir uns sinnvoll die Aufgaben. Dabei ist zu beachten, dass die Landesregierung kaum Einfluss auf die Routen hat. Die Entscheidungen fällen das Bundesverkehrsministerium und die Deutsche Flugsicherung.

Mein Appell an Sie: Unterstützen auch Sie die Initiative gegen die Flugrouten, sprechen Sie mit den Menschen. Unterschreiben Sie für das Nachtflugverbot und gegen die "Route 25". Diese Kundgebung war die größte, die Neuenhagen in 20 Jahren Demokratie je erlebt hat und Sie und ich sollten dies zum Anlass nehmen, uns über so viel ehrliches Engagement zu freuen. Laden wir diese Menschen doch gemeinsam ein, sich zukünftig für noch mehr Politik in und um Neuenhagen zu interessieren.

Sven Kindervater

Kommentar

Sehr geehrter Herr Kuck,
es geht nicht um 1 oder 100 oder 200 Überflüge, wieviel es sein werden wenn die Müggelseeroute kommt, werden wir dann erleben.
Es geht um Glaubwürdigkeit. Als 2001/2002 die Gemeinden Dahlwitz-Hoppegarten und Münchehofe im Planfesstellungsverfahren zum Bau des Flughafen Schönefeld einbezogen wurden, war im Begleittext zu lesen, dass unsere Region in einer Höhe von 3000 Meter überflogen wird - unter einer damaligen Landesregierung von SPD und CDU. Für die Gemeindevertreter spielte gerade die Höhenangabe eine entschiedene Rolle.
Ach ja, wenn man einen Flughafen plant dann plant man auch die Landebahnen gleich mit, oder planen Sie ein mehrstöckiges Haus ohne Treppen und Aufzüge? Ich bin der Auffassung, dass, gemessen an diesem Projekt, wiedermal Kapitalinteressen vor Bürgerinteressen gesetzt werden, und die damaligen Regierungsparteien haben das zu verantworten.

Klaus Otto
Amtsdirektor a.D.
Hoppegarten

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Lektüretipp

Wir empfehlen Euch die Lektüre  von " Das kurze Gedächtnis - Wie es wurde, was es ist - Splitter aus der deutschen Nachkriegsgeschichte" Gedanken von Kerstin Kaiser, Leiterin des Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Moskau www.dielinke-neuenhagen.de/fileadmin/neuenhagen/Gedaechtnis.pdf