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Hannes Tarun

Die Grundschule am Schwanenteich kämpft um ihren Namen

wenn der Kultur- und Sozialausschuss darüber berät, die Schule in die „Grundschule Bollensdorf“ umzubenennen, dann geht es um mehr als nur einen Namen. Es geht darum, dass sich Kinder und Lehrer mit ihrer Schule identifizieren können, es geht um einen beträchtlichen Teil dessen, was diese Schule viele Jahre ausgemacht hat.

Können Sie sich noch an Ihre Grundschulzeit erinnern? Bolzen auf dem Schulhof, Fange spielen mit den Freunden und zwischen den Pausen Lesen und Schreiben lernen. Für die meisten sind das schöne Erinnerungen, so auch für mich.

 

Ich selbst war Schüler an der „Grundschule am Schwanenteich“ und freue mich daher sehr, dass vor wenigen Tagen das neue, moderne und bestens ausgestattete Schulgebäude eröffnet wurde. Leider geht mit dem Umbau eine unnötige Diskussion einher.

 

Denn wenn der Kultur- und Sozialausschuss darüber berät, die Schule in die „Grundschule Bollensdorf“ umzubenennen, dann geht es um mehr als nur einen Namen. Es geht darum, dass sich Kinder und Lehrer mit ihrer Schule identifizieren können, es geht um einen beträchtlichen Teil dessen, was diese Schule viele Jahre ausgemacht hat. Ein kurzer Blick auf den Internetauftritt der Schule zeigt: Die Schwäne Willi bzw. Lilli waren und sind für Schüler und Lehrer allgegenwärtig. „Die Grundschule am Schwanenteich ist ohne ihren Schwan kaum vorstellbar.“, heißt es dort. Die Klassen kümmern sich um die Fütterung und lernen damit, Verantwortung zu übernehmen. Und wenn sie nach 6 Jahren die Schule verlassen, dann erhalten sie neben ihrem Zeugnis auch eine Ausgabe der „Geschichte vom Schulschwan Willi“.

 

Umso mehr verwundert es, dass der Fachbereich der Gemeinde und Teile des Ausschusses wenig Verständnis für den Wunsch der Schule zeigen, ihren Namen zu behalten. Sie verweisen in der Begründung darauf, dass bereits während der Planungs- und Bauphase immer von der „Grundschule Bollensdorf“ die Rede war. Auch wurde im Ausschuss argumentiert, dass man so den Namen des ehemals eigenständigen Ortsteils bewahren könnte. Doch dabei vergessen sie folgenden zentralen Punkt:

 

Diejenigen, die über den Namen der Schule entscheiden, sollten einzig die sein, die sie täglich besuchen. Kinder und Lehrer müssen sich mit ihrer Schule identifizieren, sich in ihrer Schule wohlfühlen. Und sie können einschätzen, was die Schule kennzeichnet.

 

Das Brandenburgische Schulgesetz trägt dem Rechnung und räumt der Schulkonferenz ein Mitspracherecht ein. Aus meiner eigenen Erfahrung aus vielen Schulkonferenzen weiß ich, dass dieses Gremium sehr gut einschätzen kann, was Schüler, Eltern und Lehrkräfte wünschen und was für die Schule als Institution wichtig ist. Darum mein Appell:

 

Für die Orts-Chronik wird es rund um den Geschichts- und Sportpark genügend Raum geben. Der sanierte Schulkomplex sollte den Namen tragen, den Schüler und Lehrer ihm geben und welcher aus der Tradition gewachsen ist. So kommen Generationen zusammen und die Schüler können sich dort wiederfinden und wohlfühlen, können das neue Gebäude mit allen seinen Vorteilen genießen, können so am besten lernen. Und genau das sollte uns das Wichtigste sein.

 

Dieser Beitrag erschien in unserer aktuellen Ausgabe der "Ansichten-Aussichten".


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Lektüretipp

Wir empfehlen Euch die Lektüre  von " Das kurze Gedächtnis - Wie es wurde, was es ist - Splitter aus der deutschen Nachkriegsgeschichte" Gedanken von Kerstin Kaiser, Leiterin des Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Moskau www.dielinke-neuenhagen.de/fileadmin/neuenhagen/Gedaechtnis.pdf