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DIE 4. REVOLUTION - ENERGY AUTONOMY

- ein anregender Filmabend in der Arche zu den Chancen erneuerbarer Energien für Jedermann

Ein anregender Filmabend in der Arche

Die Ortsgruppe der Grünen hatte am 1.4.2011 zum Filmabend mit anschließender Diskussion eingeladen - im Dachsaal der Arche hatten sich etwa 35-40 Interessierte dazu eingefunden. Der Dokumentarfilm zeigte eindrucksvoll die Möglichkeiten der erneuerbaren Energien und die Chance, mit einem neuen, dezentralen Energiekonzept den freien Zugang für Jedermann und weltweit zu eröffnen. Die im Film kommentierten Vorhaben belegten die Vielfalt und die Reife der Anwendungen.

Der Film macht aber auch die Skepsis und den Widerstand der etablierten, auf fossile Brennstoffe und Kernenergie fixierten Energieunternehmen deutlich. Es ist klar, je mehr dezentral verfügbare Ressourcen wie Wind, Sonne und Wasserkraft frei genutzt werden können, umso weniger zentral bereitgestellter und zur Verteilung gebrachter Energie wird benötigt. Das aber gerade ist das gegenwärtige Geschäftsmodell dieser Unternehmen, das durch die regionale Monopolbildung zudem für sie äußerst gewinnbringend ist. Natürlich sind auch bei den erneuerbaren Energien noch viele Probleme zu lösen, wie etwa die Speicherung zur Sicherung der Grundlast und dem geeigneten Ausbau von Netzen. Aber entscheidend ist immer der gesellschaftliche Wille, diese Probleme anzugehen. Doch, wie weit ist dieser schon ausgeprägt?

In der Diskussion nach dem Film war deshalb auch die Demokratisierung der Energieerzeugung der Ausgangspunkt, da nur so eine gesamtgesellschaftliche Lösung vorstellbar ist. Mit dem Erneuerbaren Energien Gesetz hatte die Politik unter Rot-Grün die Weichen in Richtung dezentrale Energieerzeugung gestellt, dieser Weg ist weiterzugehen. Genauso wichtig ist aber auch die Energieeffizienz, um den Energiebedarf auf das nach dem technischen Stand Notwendige zu beschränken.

Was aber können wir in der Gemeinde dafür tun? Gegenwärtig wird in Neuenhagen erst ca. 1% des Strombedarfs aus Fotovoltaik gewonnen, obwohl die Anzahl der "Sonnendächer" stetig steigt. In der Lokalen Agenda aber heißt das Ziel: "Es wird angestrebt, den Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch der Gemeinde bis 2030 auf mindestens 50 % zu erhöhen". Eine moderne Windkraftanlage von 3,2 MW Leistung könnte unseren Strombedarf zu 10% decken, warf ein Diskutant ein. 5,5 Mio € und ein Standort würden nur dafür gebraucht... Ein regionaler Energieverein ist im Entstehen, der über Ortsgrenzen hinaus Aktivitäten des Energieumstiegs bündeln will. In wenigen Wochen will er damit an die Öffentlichkeit... Für die dritte Bürgersolaranlage sind bereits 45 T€ Anteile gezeichnet. Jetzt muss ein Engagierter gefunden werden, der die weitere Realisierung in die Hand nimmt... In verschiedenen Orten werden Energiekonzepte erarbeitet, auf deren Grundlage in 2 Jahren eine Energieagentur die Bürgerberatung durchführen kann...

Viele für mich neue, interessante Details kamen in der Diskussion zur Sprache. Auf die Frage, wer von den Anwesenden bereits auf Ökostrom umgestiegen ist, meldeten sich immerhin die knappe Hälfte. Alles in allem, ein ermutigender Abend, wie ich finde.

Klaus Biedka

Details zum Film hier


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Lektüretipp

Wir empfehlen Euch die Lektüre  von " Das kurze Gedächtnis - Wie es wurde, was es ist - Splitter aus der deutschen Nachkriegsgeschichte" Gedanken von Kerstin Kaiser, Leiterin des Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Moskau www.dielinke-neuenhagen.de/fileadmin/neuenhagen/Gedaechtnis.pdf