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Sven Kindervater

#Sonntagsgedanken: Ein Gespenst geht um.

Ein Gespenst geht um in Berlin. Es ist das Gespenst einer modernen LINKEN. In Berlin hat sie es geschafft, viele neue Leute für sich zu überzeugen. In einer wachsenden Stadt, in der Innovation und ein neuer Gründergeist zu spüren sind, waren einige Dinge bemerkenswert.

Ein Gespenst geht um in Berlin. Es ist das Gespenst einer modernen LINKEN. In Berlin hat sie es geschafft, viele neue Leute für sich zu überzeugen. In einer wachsenden Stadt, in der Innovation und ein neuer Gründergeist zu spüren sind, waren einige Dinge bemerkenswert.

 

 

 

 

 

  1. DIE LINKE ist keine Rentnerpartei. Die Alterskohorten weichen kaum voneinander ab. Vielmehr ist die stärkste Gruppe nun U30. Wer gestern auf der Wahlparty war, konnte das auch sehen und fühlen. In den letzten Jahren wurde eine unglaublich gute Arbeit im Bereich Nachwuchs und gesellschaftlicher Verankerung betrieben, die ehrlich war und nun wirkt.

  2. In einer Stadt, in der gerade junge Leute vieles anders und vor allem selber machen wollen, punktet DIE LINKE vor allem bei Selbstständigen und gerade nicht bei Beamten. Das bestätigt auch meinen Eindruck: Es geht vielen Kreativen nicht ums Geld, sondern ein besseres Miteinander, Nachhaltigkeit und Leidenschaft. Das verbinden immer mehr auch mit linkem Gedankengut.

  3. Auf dem Weg hin zu europäischer Normalität verfestigt sich DIE LINKE im akademischen Milieu, denn die einzig größere Kluft herrscht beim Grad des Bildungsabschlusses. Links wirkt intellektuell. Dass vermeintlich kluge Leute von der LINKEN besonders überzeugt sind, mag dem einen oder der anderen schmeicheln. Es offenbart aber eine der Baustellen, die es noch anzugehen gilt.

  4. Gregor Gysi schrieb in einem seiner letzten Bücher, Wahlen werden nur noch über Personen gewonnen. Ich kann mir durchaus vorstellen, wieso gerade er so denkt. Aber es stimmt eben nicht absolut. Es ist besonders bemerkenswert, wie DIE LINKE inhaltlich voll überzeugen konnte und mit ihren Themen - anders als noch in McPomm - wahrgenommen, ja 'Stadtgespräch' wurde.

  5. Dass man in Berlin auf breiter Basis überzeugen konnte, zeigt auch die Wählenden-Wanderung. Denn DIE LINKE hat ja nicht nur um 4% zugelegt, sie hat von 183.452 Stimmen im Jahr 2011 auf nunmehr 255.740 Stimmen zugelegt. Und das aus fast allen Parteien UND dem Nichtwähler-Spektrum. Es lohnt sich also, tief in die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen zu gehen und konsequent für unsere soziale Idee zu werben.

  6. Alle Regierungskritiker dürfen den 98% ihrer Wählenden mal erklären, was sie gegen eine Beteiligung am Senat haben. Es bestätigt sich erneut, dass mit der Wahl der LINKEN auch ein Regierungsauftrag erteilt wird. Das war übrigens auch auf Bundesebene selten anders. Rot-Rot-Grün 2017 bleibt die Alternative zu vier weiteren Jahren Merkel.

 

 

Man kann den Genossinnen und Genossen in Berlin nur gratulieren. Sie haben eine wirklich tolle Arbeit im täglichen Kleinklein in allen Bezirken geleistet. Sie waren da, wenn sich Foren bildeten, wenn es Probleme gab, wenn das Kapital freidrehte und wenn Ideen entstanden.

 

Sie haben das alles aber auch in einen Wahlkampf münden lassen, der wieder an das erinnerte, was die PDS in den 90ern ausmachte: Hier haben die Mitglieder ihr Herz und auch ihren Mut zum Witz einfließen lassen. Dieser Wahlkampf hat gelebt. Kampagne und Ausführende waren einander nicht ergänzt, sondern waren eins. Die Glaubwürdigkeit war ehrlich und spürbar.

 

Dass wir einen Teil unserer Klientel dieser Tage verlieren, gerade im ländlichen Raum, wo wir einst auf viele PDS-Anhänger aus dem eher strukturell-konservativen Milieu erreicht haben, ist nicht zu stoppen, wenn wir inhaltlich konsequent bleiben, etwa in Fragen zu Asyl. Das wollen und sollten wir auch. Dass das aber nicht unser Untergang ist, sondern Grundlage für einen viel breiteren, gefestigten und lebendigeren Erfolg, macht Mut.

 

Es gibt auch für DIE LINKE. Brandenburg viel zu lernen und wir freuen uns über gemeinsame Gespräche.

 

Zum Schluss bleibt: Es tut verdammt gut, wenn DIE LINKE noch gewinnen kann. Das haben wir übrigens dieses Jahr auch kommunal, etwa im hessischen Marburg mit 14% und im niedersächsischen Oldenburg mit 10%. Bereit zu sein, Neues zu wagen und einfach da zu sein, trägt Früchte.

 

Ja, wir erleben einen Wandel in Wählerschaft und auch Mitgliedschaft. Aber der gesellschaftliche Wandel macht eben auch hier nicht Halt. Wichtig ist, dass man argumentativ bei den Fakten bleibt, gute Sachpolitik im Großen wie im Kleinen betreibt und die Kombination aus Herz und Hirn nie vergisst. Gerade in diesen Tagen ist eine verlässliche und ehrliche Politik dringender denn je.

 

Und dafür steht DIE LINKE.
Und darauf kann sie verdammt stolz sein.


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