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Detlef Militz

Liebe Helga, liebe Freundin, liebe Genossin

Es scheint so unglaubwürdig, dass diese Welt Dich verloren haben soll und Dich doch so endgültig verloren hat.

 

Ein Nachruf von Detlef Militz.

Es scheint so unglaubwürdig, dass diese Welt Dich verloren haben soll und Dich doch so endgültig verloren hat.

 

Wenn diese Welt bei vielen das Gefühl hervorruft immer mehr zu verlieren, zum Spielball der Elemente zu werden und zu resignieren, so wirst Du vor allen bei denen fehlen, die sich nicht ergeben und sich nicht treiben lassen wollen.

 

Das, woran Du und wir geglaubt, für das wir uns ehrlichen Herzens und mit aller Kraft eingesetzt haben, eine Gesellschaft in Frieden für alle mit gleicher Teilhabe aufzubauen, diese Illusion haben wir 1989 verloren – wir hatten nicht die Kraft und/oder den Mut, Änderungen zu erzwingen – auch und vor allem nachdem wir erkannt haben, das der Weg vor dieser Zäsur nicht zu unserem Ziel führen konnte.

 

Sollten wir nun aufgeben, den Traum von unseren Idealen als gescheitert erklären?

 

Es galt den neuen Beginn zu wagen, sich nicht beirren zu lassen an dem, was unsere Ideale seit unserem bewussten Handeln beeinflusst und gelenkt haben – nun auch gegen Hass und Dummheit, die uns damit entgegenschlugen.

 

1990 habe ich dich kennengelernt - auch die Linke in Neuenhagen war von der Geschichte abgestraft; ihrer resignierenden und/oder opportunistischen Mitläufer ledig auf ein Minimum reduziert. 

 

Wir trafen uns in dem festen Vorsatz, statt dem Traum von der Weltrevolution jetzt unsere Ideale auch auf das Naheliegende zu reduzieren – auf den Mikrokosmos Neuenhagen!

Und wir haben uns den Mühen der Ebenen gestellt, uns Schritt für Schritt eingebracht, sind von Ausgegrenzten mehr und mehr zu Gestaltenden geworden, haben mit Sachlichkeit und Kompetenz auch skeptische, manchmal sogar gegensätzliche Einstellungen überwinden können um für das Gemeinwohl wirksam zu werden. 

 

Vordergründigkeit war Dir immer zuwider, sowohl die Arbeit als auch Deine Person betreffend, aber Gründlichkeit und ein offenes Wesen waren Deine herausragenden Eigenschaften, zu denen sich dann noch viel Familiensinn und ein großes Maß an Hilfsbereitschaft gesellten, viele von uns haben da ihre ganz eigenen Erfahrungen mit Dir.

 

So wie in der Kommunalpolitik warst Du für mich aber auch eine Stütze, nachdem Du in meiner Firma mitgearbeitet hast. Das erstreckte sich nicht nur auf die Mitarbeit selbst sondern auf Unterstützung über die Mitarbeit hinaus und indem Du auch einer jungen Frau erfolgreich Dein buchhalterisches Wissen vermittelt hast. Es war für uns immer eine Freude Dich viele Jahre täglich mit Deinem Optimismus und Deiner Ausgeglichenheit in unserer Mitte zu erleben.

 

Zu bewundern, wie Du trotz aller Aufgaben in Beruf und ehrenamtlicher Tätigkeit auch immer für Deine Familie da warst. Aktiv gestaltend, wenn es um Tätigkeit für Deine Kinder ging, aber auch voller Verständnis für auftretende Probleme und Veränderungen in deren Familien. Dabei war für Außenstehende aber vor allem wahrnehmbar, dass und wie Du auch beim Thema „Familie“ immer eine Einheit mit Deinem Rudolf gebildet hast.

 

Wahrnehmbar und nachhaltig war aber Dein Einsatz in jeder Hinsicht vom Deinem Engagement als Linke für das Gemeinwohl geprägt. Zur Tätigkeit im Finanzausschuss und in Gremien unserer Partei kam dann auch noch die als Stiftungsvorstand der Sparkasse Märkisch Oderland.

 

Das größte Wunder wenn man diese Aufzählung liest, dass man Dich trotzdem oft auch in Deinem geliebten Garten bei der Arbeit antreffen konnte – Rastlosigkeit, die allerdings gezielt - war also auch ein charakteristisches Merkmal von Dir.

   

Wenn sich die Gemeinde Neuenhagen heute erfolgreich auf der Grundlage eines gesunden Haushaltes entwickelt, so hast du mit Deinem Wissen, Deiner Gründlichkeit und Deiner Kooperationsbereitschaft in Deiner langjährigen kommunalen Tätigkeit wesentlich dazu beigetragen. 

Wenn es sich irgendwie vermeiden ließ, hast Du die öffentliche Bühne gemieden, lieber die Arbeit im und mit dem Finanzausschuss und auch intensiv mit der Kämmerei direkt – nie besserwissend, prüfend und mit den Partnern nach konstruktiven Lösungen suchen waren Dein Stil.

Damit warst Du auch prägend für die Arbeit der ganzen Fraktion – nicht Opposition um der Opposition willen zu machen sondern Lösungen für anstehende Probleme der Gegenwart und der Zukunft zu finden.

 

Es würde noch vieler Worte bedürfen, Dich und Dein Wirken zu beschreiben – jeder der Dich kannte wird auch verstehen, dass dafür dann doch die Worte fehlen.

 

Liebe Helga, die Welt ist ohne Dich noch ein Stück ärmer geworden, weil keiner diese Lücke füllen kann – danke, dass wir dir Freund, Freundin, Genosse und Genossin sein konnten!

 

Für Deine, unsere Partei sowie die Fraktion seit 1990

 

Detlef Militz


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