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Kerstin Kühn: „Gesundheitspolitik ist kein Schönwetter-Thema“

Kerstin Kühn will für Neuenhagen direkt in den Bundestag.

Kerstin Kühn will für Neuenhagen direkt in den Bundestag.

 

Warum willst du in die Bundespolitik?

Ein für mich wegweisendes Erlebnis betrifft das einer Mandantin. Sie brauchte als Kassenpatientin dringend einen Facharzttermin. Das dauerte dann neun Wochen. Es war Herbst, die Grippewelle war deutlich zu spüren. Nach langer Wartezeit wurde sie schließlich aufgerufen. Der Arzt begann mit der Routineuntersuchung und musste kurz darauf aus dem Zimmer. Als er wieder herein kam, ertönte aus seinem Computer ein Signal und der Arzt sagte ihr, dass ihre Behandlungszeit abgelaufen sei. Meine Mandantin war baff und fragte, wie das sein kann. Die Antwort: Aufgrund von wirtschaftlichen Zwängen sind die Praxisabläufe angepasst worden und mehr Zeit sei für sie nicht drin. Dieses Erlebnis hat meinen Entschluss, für unsere Partei in den Bundestag zu gehen, noch einmal untermauert. Ich will nicht, dass in diesem Land auch nur ein Patient in Zukunft weggeklingelt werden darf.Ich möchte mithelfen, diese Zwei-Klassen-Medizin zu überwinden.

 

Wie willst du mit dem Thema Gesundheitspolitik die Menschen erreichen?

Gesundheitspolitik ist kein Schönwetter-Thema. Sie ist auch ein Ausdruck der Klassengesellschaft in unserem Lande. Die einen warten Monate auf ihren Termin, für Privatpatienten wird dagegen sofort immer etwas frei. Es darf auch nicht sein, dass wichtige Therapien und Maßnahmen nur von Vermögenden aus privater Tasche geleistet werden können. Und die Menschen werden auch deswegen krank und immer kränker, weil Ausbeutung und Demütigung am Arbeitsplatz zunehmen. Es geht jedoch um mehr. Denn diejenigen aus CDU und Wirtschaftsverbänden, die heute eine Erhöhung des Rentenalters auf 69 oder 70 Jahre fordern, spielen aus Profitinteressen mit der Gesundheit der Menschen. Ich lasse mir nicht einreden, dass Gesundheit nur ein Thema einer alternden Gesellschaft sei. Die Zwei-Klassen-Medizin betrifft ebenso wie Stress, Arbeitshetze, Mobbing, junge Menschen genauso wie alle anderen.

 

Was sagst du dazu, dass SPD und Grüne, die die ungerechten Zusatzbeiträge, die sie eingeführt haben, wieder abschaffen wollen und dass sie nun auch für die Bürgerversicherung sind?

Das geht in die richtige Richtung. Wir brauchen auch die Rückkehr zur Parität bei den Beiträgen. Aber immerhin, nach einem Jahrzehnt, in dem sie unsere Forderungen als unrealistisch bekämpft haben, machen sie sich diese jetzt zu eigen. Ein Bespiel, dass die LINKE auch in Opposi-tion wirkt. Wir brauchen auch parlamentarische Partner für unsere Politik. Sollen wir uns auf die allgemein bekannte Zuverlässigkeit eines Sigmar Gabriel verlassen? Unsere wichtigsten und entscheidenden Bündnispartner sind in der Gesellschaft. Es sind die ArbeiterInnen, Angestellten und Selbständigen, die einen politischen Wechsel für mehr Gerechtigkeit wollen. Die soziale Frage ist für mich unteilbar. SPD und Grüne müssen bereit sein, alles, was dieses Land in die soziale Ungerechtigkeit geführt hat, also auch die Absenkung des Rentenniveaus, die Dumping-Löhne und Hartz IV, über das Willkür-Regime rechtswidriger Sanktionen zur Disposition zu stellen.

 

Zusammenfassend: Ich trete für einen Richtungswechsel in der Politik ein, im Kern - zu sozialer Gerechtigkeit.

 

Die 53-jährige Rechtsanwältin Kerstin Kühn will für die LINKE im Barnim und Märkisch-Oderland direkt in den Bundestag einziehen.


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