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Der archimedische Punkt

Was gehört wem, warum? Eigentum und Gesellschaft

Autor: Oscar Lafontaine

Der Entwurf des Grundsatzprogramms der Partei Die Linke wird erfreulicherweise intensiv und kontrovers diskutiert. Dabei wird auch die antikapitalistische Grundorientierung des Programms in Frage gestellt. Sie muß aber erhalten bleiben, weil ohne sie keine demokratisch sozialistische Gesellschaft entstehen kann. Der archimedische Punkt ist dabei die Eigentumsfrage. 1913 schrieb der renommierte Historiker Charles Beard, daß die amerikanische Verfassung die ökonomischen Interessen derer widerspiegelt, die sie geschrieben hatten. Warum kam Beard zu diesem Ergebnis?
Eine Antwort finden wir bereits bei Marx und Engels in der Deutschen Ideologie: „Die Gedanken der herrschenden Klasse sind in jeder Epoche die herrschenden Gedanken, das heißt, die Klasse, welche die herrschende materielle Macht der Gesellschaft ist, ist zugleich ihre herrschende geistige Macht.“
Wenn wir uns fragen, warum es nur selten gelingt, gängige Klischees und Vorurteile zu überwinden, dann müssen wir immer bedenken: Die Sprache, selbst immer Ausdruck des Zeitgeistes, formt unsere Wahrnehmung. Es ist für uns alle schwer, der überlieferten Begriffswelt zu entkommen. Adorno und Horkheimer erläutern das in der Dialektik der Aufklärung: „Es gehört zum heillosen Zustand, daß auch der ehrlichste Reformer, der in abgegriffener Sprache die Neuerung empfiehlt, durch Übernahme des eingeschliffenen Kategorieapparates und der dahinter stehenden schlechten Philosophie die Macht des Bestehenden verstärkt, die er brechen möchte.“ <media 4850 - more>weiterlesen</media>


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