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Sven Kindervater

Anwohner kritisieren Pläne zu Skateranlage

Zu den Bedenken der Anwohner der zukünftigen Skateranlage in Neuenhagen bei Berlin meint Sven Kindervater (LINKE), Vorsitzender des Kultur- und Sozialausschusses:



„Wir haben über ein halbes Jahr nach alternativen Standorten im Ort gesucht und haben schlicht keinen besseren Ort gefunden. Dieser Ort ist deshalb so geeignet, weil der Abstand zu Wohnhäusern am größten ist und etwaige Schallschutznormen ohne Probleme eingehalten werden konnten. Bereits 2010 wurde uns das vom zuständigen Bauamt bestätigt, was den Sorgen der Anwohner also auch widerspricht. Ebenso gibt es dort kein Licht, womit also eine nächtliche Nutzung schlicht unmöglich ist.

 

Am Schäferplatz wäre genau dies nicht möglich gewesen, denn dort ist die Bebauung zu dicht und die permanente Beleuchtung hätte eine Nachtruhe kaum kontrollierbar gemacht. Dennoch haben wir die Sorgen der Anwohner sehr ernst genommen. Im Gegensatz zur alten Anlage werden wir diesmal Beton statt Holz verwenden, was eine erhebliche Verminderung des Lärms bedeuten wird.

 

Dennoch scheinen die Anwohner die aktuelle Situation um Jugendliche nicht zu kennen. Längst sind Treffpunkte wie die damalige Skateranlage unbeliebt – diese Generation ist mittlerweile erwachsen. Heute treffen sich Jugendliche in dem Jugendclub Blaupause und in der Region um den Bahnhof und selbst da hat sich die Lage deutlich entspannt. Mir scheint, dass es von den Anwohnern bisher keinerlei Bemühungen gab, sich mit den Jugendlichen auseinanderzusetzen. Bereits vor über einem Jahr gab es zu dem Thema eine Veranstaltung in der Blaupause an der etwa 50 Jugendliche und 20 Erwachsene teilnahmen und es wurde umfangreich informiert und auf vielen weiteren Sitzungen wurde diskutiert, immer öffentlich angekündigt. Wo waren da die Anwohner?

 

Auch mein Ausschussmitglied und Vorsitzender der Sportgemeinschaft Rot-Weiß Herr Kurz war stets im vollen Bilde. Dass er nun mit einem Zaun droht, scheint mir der Debatte wenig dienlich. Ich dachte die Zeiten, in der Mauern in den Köpfen zu Mauern zwischen Menschen führt, sei vorbei. Die SG Rot-Weiß wird von der Gemeinde massiv mit Geldern unterstützt und es wäre aus meiner Sicht ein Fehler, dieses Miteinander einseitig aufzukündigen.

 

Es stellt sich auch die Frage, warum das Interesse der Anwohner am Thema Skateranlage erst jetzt kam? Als Gemeindevertreter ist mir ein Zusammenleben aller wichtig und da gilt es auch, sich gegenseitig zu akzeptieren. Wir leben in einer Gemeinschaft und zu dieser gehören Kinder und Jugendliche vollumfänglich dazu. Sie müssen auch in ihrem Ort heranwachsen dürfen und dabei auch ihren Lebensstil verwirklichen können. Es ist schlicht ihr gutes Recht, welches wir als Gemeinde zu wahren haben.

 

Ich kann nur jeden Neuenhagener dazu aufrufen, sich nicht erst für die Ortspolitik zu interessieren, wenn der eigene Garten betroffen ist. Neuenhagen geht uns alle an und damit wir uns gegenseitig verstehen und akzeptieren, Kompromisse nachvollziehen, müssen wir miteinander reden. Wir brauchen keine Zäune. Den angekündigten Boykott kann ich nur mit Unverständnis zur Kenntnis nehmen. Warnend möchte in hinzufügen: Wenn jeder sein Privatinteresse vor dem Allgemeinen stellt, gibt es schlicht keine Gesellschaft mehr. Und auch keine Zukunft, denn unsere Kinder sind die einzige Zukunft die wir haben.“

Artikel aus der MOZ:

www.moz.de/heimat/lokalredaktionen/strausberg/artikel8/dg/0/1/1030884/


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