Gedanken zum Kriegerdenkmal auf dem Platz der Republik

Eine Betrachtung von Heinz Scharf + 2 Kommentare

Prolog

Am 18.August 2010 fand die Bauabnahme des rekonstruierten Kriegerdenkmals auf dem Platz der Republik statt.

Das 1925 errichtete Denkmal soll an die 108 Neuenhagener erinnern, die im August 1914 der allgemeinen Mobilmachung folgten und nicht mehr von den Schlachtfeldern des 1. Weltkrieges zurückkehrten.

Nicht nur der Zahn der Zeit nagte seitdem am Bauwerk, auch die gesellschaftlichen und politischen Betrachtungsweisen solcher Denkmäler änderten sich.

Aus der Sinndeutung eines Krieges für das „Vaterland“ ist heute eine Mahnung geworden, nie wieder Kriege als politisches Mittel einzusetzen.

Diesem Gedanken folgte die Restaurierung des Bauwerkes.

Ohne den historischen Werdegang auszublenden, drückt das Denkmal in seiner Gestaltung der Erinnerungstafeln und des Denkmalsmauerwerkes die Aufforderung an die Betrachter nach Besinnung, Gedenken und Mahnung an das Menschenverachtende eines jeden Krieges aus.

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Lesermeinung

Letztlich sind die jungen Männer auf Befehl eingezogen worden und sind im Ausland im
Stellungskrieg elend krepiert. Dies hat mit Heldentum oder Dankbarkeit nicht das
Geringste zu tun. Es handelt sich eher um eine geschmacklose, aber auch pietätlose
Entgleisung.

Harald Habermann

Lieber Herr Habermann,

letztendlich ist es das Erinnern an solche Dinge, die uns vor zukünftigen Fehlern
bewahren kann. Wo die Erinnerung stirbt, beginnt der Kreislauf der Torheit neu.
Das Mahnmal ist an diesem Ort ein Stück Rückbesinnung. Mitunter sind gerade diese
Denkmäler in meinem Leben stets eine Motivation, nicht als Lebendfutter zu dienen.
Leider ist die wenige Achtung vor solchen Bauwerken weit verbreitet,  ich meine,
weil die Auseinandersetzung nur auf einen Aspekt bezogen blieb und weil Erinnern ja
auch mit Entscheidungen für das eigene Leben zu tun hat.

Herzliche Grüße
Uwe Hamann