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Gaskunden müssen sich wehren

Gaskunden, denen die ständig steigenden Preise zu hoch erscheinen, sollten den bisherigen Betrag bezahlen und Widerspruch bei ihrem Gasversorger einlegen. Dazu ermunterte der Experte der Verbraucherzentrale Brandenburg Hartmut Müller am 19. Februar 2006 bei einer gutbesuchten Gesprächsunde in der „Arche".

Bisher sei kein Widerspruchsverfahren gegen Verbraucher entschieden wurden, weil dann die Gasanbieter ihre Preisbildung umfassend offen legen müssten. Immerhin gibt es in Deutschland Preisdifferenzen von über 40 Prozent bei gleichen Importbedingungen. Der bloße Verweis auf Preiserhöhungen auf dem Energie-Weltmarkt reiche also nicht aus. Auch gibt es für die oft von den Gasanbietern verwendete Begründung einer Koppelung vom Gas- an den Ölpreis keine gesetzliche Grundlage.

Es ist eine Tatsache, dass sich die Gewinne aller Energieversorger in den zurückliegenden Jahren enorm erhöhten. Die Linksfraktion im Landtag hat wiederholt mehr Transparenz in der Preisgestaltung bei Gas und Strom eingefordert. Wer höhere Preise verlangt, muss diese auch nachvollziehbar begründen können. Zudem müssten die Langfristverträge zwischen Gasimporteuren und Verteilern geöffnet werden.

Auf die Frage, wie die Entscheidung zu werten ist, dass Privatkunden ab 1. April ihren Gaslieferanten wechseln können, verdeutlichte der Verbraucherschützer: Gasversorgungsunternehmen haben sich gegenüber dem Bundeskartellamt zur Öffnung des Marktes verpflichtet und damit erreicht, dass alle gegen sie laufenden Verfahren wegen überhöhter Preise, die die Behörde eingeleitet hatte, eingestellt wurden. Er warnte vor zu großen Optimismus für mehr Wettbewerb und damit für sinkenden Preise. Zum einen taste die Neuregelung bestehende Liefer- und Transportverträge nicht an. Und außerdem sind die Strukturen immer noch viel zu fest gefügt. Schließlich haben die Konzerne über Jahrzehnte den Markt fast monopolartig abgeschottet.

Kontaktadresse: Verbraucherzentrale Brandenburg
Hartmut G. Müller
Abteilungsleiter Recht/Verbraucherberatung
Templiner Str. 21 14473 Potsdam
Tel. (0331) 29871-31
h.mueller@vzb.de

Renate Adolph


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