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Ausstellung im Bürgerhaus

Eine Meinung und ein Nachtrag von Klaus Biedka

Gestern wurde im Bürgerhaus die Ausstellung "Die heile Welt der Diktatur? Herrschaft und Alltag in der DDR" eröffnet. Der Landtagsabgeordnete Michael Jungclaus, Bü90/Grüne, hat sie nach Neuenhagen geholt und mit zwei kommenden Themenabenden zum Alltag in der DDR verbunden.

Zur Eröffnung sagte er: "Ich wünsche mir, dass diese Ausstellung eine bessere Verständigung zwischen den widersprüchlichen Erinnerungsdiskursen der Verklärung bzw. der Verteufelung ermöglicht. Dass wir lernen, dass es nicht nur eine Geschichte, sondern viele Geschichten gibt, die sich zu einem Bild verdichten können. Lassen Sie uns die Anregungen der Ausstellung nutzen, um miteinander ins Gespräch zu kommen".

Die Fotoausstellung mit begleitenden Texten wurde von einem "Ost"-Autoren und einem "West"-Journalisten im Auftrag der "Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur" erschaffen. Wem als ehemaligem DDR-Bürger bei diesem Herausgeber schon übel wird, sei beruhigt - es sind vertraute Bilder und recht verträgliche Sätze dazu.

Stefan Wolle, der "Ost"-Autor, beschrieb in seiner Eröffnungsrede die Entstehung dieser Ausstellung und ihr Ziel, die verschiedenen Sichtweisen auf die DDR einander näher zu bringen. "Aufklären statt verklären..." stand im ausliegenden Begleitttext zur Ausstellung. Nun, wer in der DDR groß geworden ist, wird, so finde ich, wenig Aufklärung finden - die beschriebenen Zustände sind allseits bekannt. Sicher mag es noch vereinzelt einige "Verklärer" geben, aber ob sie mit dieser Ausstellung aufgeklärt werden, ist eher unwahrscheinlich. Die Jugend und Nachgeborenen aber könnten sich ein Bild von der DDR machen, wenn, ja wenn hier nicht nur eine Aneinanderreihung von guten und schlechten Seiten gezeigt würde. Mir fehlen dazu einfach die Zusammenhänge: Was wollte die DDR, was konnte sie und was nicht, und warum nicht? 

Das war nicht das Thema, sagte mir Stefan Wolle im Gespräch. Dazu sagt er in seinen (kommenden) Büchern mehr. Darauf kann man nun tatsächlich gespannt sein.

Nun ja, die Ausstellung sich anzusehen, wird wohl niemandem schaden.

Klaus Biedka


Nachtrag: In Gesprächen zu diesem Beitrag wurde geäußert, dass die Ausstellung weit kritischer gesehen werden kann, als hier dargestellt wird. Die Kommentarfunktion auf der rechten Seite ist der Platz, um eine öffentliche Diskussion dazu zu führen. Ich würde mich darüber freuen. d dmmyy


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