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Dr. Arno Gassmann

Streetworker für Neuenhagen: Antrag der LINKEN findet Mehrheit

Wir stehen aktuell vor der Herausforderung, neue Strategien zu entwickeln. Die ursprüngliche Idee, mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen, mag bei den Minderjährigen funktionieren. Wenn aber Jungerwachsene über die Maße Alkohol konsumieren, dann ist eine pädagogische Begleitung nicht immer zielführend.

Wie wir zuletzt rund um den Platz der Republik erleben durften, ist es fast jeden Sommer dasselbe Trauerspiel: Irgendwo tauchen junge Menschen auf, welche sich die öffentlichen Plätze zu eigen machen und dort das sind, was sie sind: Jugendliche. Sie testen Grenzen aus, sind laut und wirken auf nicht wenige Ältere eher bedrohlich. Dann folgen Platzverweise, die Polizei wird gerufen und harte Strafen werden angedroht. Und es verschwindet  meist nur durch die kalten Temperaturen des Winters. Bis zum nächsten Sommer. Jahrelang wurde uns erzählt, wir würden jetzt in Schulsozialarbeiter an den Grundschulen investieren und das müsse reichen.

 

Wir stehen also aktuell vor der Herausforderung, neue Strategien zu entwickeln. Die ursprüngliche Idee, mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen, mag bei den Minderjährigen funktionieren. Wenn aber Jungerwachsene über die Maße Alkohol konsumieren, dann ist eine pädagogische Begleitung nicht immer zielführend. 

 

Mittlerweile hat sich die Situation verschärft. Man muss hier inzwischen auch von Drogenhandel, Vandalismus und Alkohol-Missbrauch sprechen. Die Altersgruppen beginnen ab 12 und reichen bis an die Grenze des Jugendstrafmaßes von 27 heran. Wenn man jahrelang Probleme verdrängt oder verschleppt, können sie sich nur zuspitzen. Seit vielen Jahren fordern unsere jungen Leute, dass es in der Kommune aufsuchende Jugendarbeit gibt, sogenannte Streetworker. 

 

Jetzt endlich haben wir dafür eine Mehrheit in der Gemeindevertretung erreicht. Unser Antrag erhielt die Stimmen von SPD, Grünen, Parteilosen, von Teilen der CDU. Dafür sind wir dankbar. So freuen wir uns, dass die finanziellen Mittel nun ausreichend eingestellt werden und parallel an einem Gesamtkonzept gearbeitet wird. Spätestens zum Mai 2018, so die Beschlusslage, soll dann mit den Maßnahmen begonnen werden

 

Fakt ist: Wir werden damit nicht alle Probleme über Nacht lösen können. Und wir werden auch weiterhin Konfliktpotenziale haben. Aber wir müssen jetzt endlich anfangen. Was passiert, wenn wir nichts tun, konnte man jeden Tag im Sommer rund um den Bahnhof und den Platz der Republik erleben. Wir wollen das nicht.

 

Dr. Arno Gassmann ist Vorsitzender des KSA.


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Lektüretipp

Wir empfehlen Euch die Lektüre  von " Das kurze Gedächtnis - Wie es wurde, was es ist - Splitter aus der deutschen Nachkriegsgeschichte" Gedanken von Kerstin Kaiser, Leiterin des Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Moskau www.dielinke-neuenhagen.de/fileadmin/neuenhagen/Gedaechtnis.pdf